Christopher Stone hat in Should trees have standing? (1972) erstmalig explizit vorgeschlagen, „Wäldern, Ozeanen, Flüssen und anderen sogenannten Naturobjekten – ja, der natürlichen Umwelt insgesamt – eigene Rechte zu verleihen“. Seit 2006 gab es über 100 Initiativen in 24 Ländern derartige Rechte der Natur, in geltendes Recht zu integrieren (Vgl. United Nations, Harmony with Nature). Prominentestes Beispiel ist die Verfassung von Ecuador (2008). Sie benennt die Natur neben Menschen und Körperschaften als Rechtsträger (Art. 10), schreibt ihr ein Recht auf Existenz und Regeneration (Art. 71) zu, das unabhängig von menschlichen Rechten gilt (Art. 71) und von allen Menschen weltweit eingeklagt werden darf (Art. 73) (Vgl. Knauß 2020). Nach einer Einführung in die Theorie und Praxis der Rechte der Natur wird die Frage behandelt, ob es sich bei den Rechten der Natur um eine besondere Form starker Nachhaltigkeithandelt oder nicht (Döring & Ott 2001)?
Knauß, S. (2020). Pachamama als Ökosystemintegrität–Die Rechte der Natur in der Verfassung von Ecuador und ihre umweltethische Rechtfertigung. Zeitschrift Für Praktische Philosophie, 7(2). https://www.praktische-philosophie.org/knauszlig-2020.html
Rechtsphilosophie (Menschenrechte, humanitäre Interventionen, Rechte der Natur)
Politische Philosophie (interkulturelle und de-koloniale Philosophie, Lateinamerika)
Ethik (Bio- und Umweltethik)
Ausbildung
2015 Promotion MLU Halle-Wittenberg, Philosophie, Note: magna cum laude, (1,0)
2003-2009 Magister Artium (M.A.), MLU Halle, Catania und Parma, Politikwissenschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaft und Philosophie, Note: gut, (1,7)
Beruflicher Werdegang
seit 2022 Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Leipzig
seit 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%), Geographie, MLU Halle
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften hält ihre März Sitzung online ab (via Zoom, Zugangsdaten finden Sie hier sobald sie vorliegen).
Thema:
Die Rechte der Natur als Konzeption starker Nachhaltigkeit?
Referent:
Dr. Stefan Knauß (MLS), Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiV)
Ort:
Die Veranstaltung findet in Zoom statt. Hier die Zugangsdaten:
https://uni-potsdam.zoom.us/j/95397029406
Meeting ID: 953 9702 9406
Passwort: 13714361
Abstract
Christopher Stone hat in Should trees have standing? (1972) erstmalig explizit vorgeschlagen, „Wäldern, Ozeanen, Flüssen und anderen sogenannten Naturobjekten – ja, der natürlichen Umwelt insgesamt – eigene Rechte zu verleihen“. Seit 2006 gab es über 100 Initiativen in 24 Ländern derartige Rechte der Natur, in geltendes Recht zu integrieren (Vgl. United Nations, Harmony with Nature). Prominentestes Beispiel ist die Verfassung von Ecuador (2008). Sie benennt die Natur neben Menschen und Körperschaften als Rechtsträger (Art. 10), schreibt ihr ein Recht auf Existenz und Regeneration (Art. 71) zu, das unabhängig von menschlichen Rechten gilt (Art. 71) und von allen Menschen weltweit eingeklagt werden darf (Art. 73) (Vgl. Knauß 2020). Nach einer Einführung in die Theorie und Praxis der Rechte der Natur wird die Frage behandelt, ob es sich bei den Rechten der Natur um eine besondere Form starker Nachhaltigkeithandelt oder nicht (Döring & Ott 2001)?
Literatur:
Döring, R., & Ott, K. (2001). Nachhaltigkeitskonzepte. Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 2(3), 315-342. https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/34760.
Knauß, S. (2020). Pachamama als Ökosystemintegrität–Die Rechte der Natur in der Verfassung von Ecuador und ihre umweltethische Rechtfertigung. Zeitschrift Für Praktische Philosophie, 7(2). https://www.praktische-philosophie.org/knauszlig-2020.html
Stone, C. D. (1972). Should Trees Have Standing–Toward Legal Rights for Natural Objects. S. CAl. l. rev., 45, 450. https://heinonline.org/HOL/LandingPage?handle=hein.journals/scal45&div=17&id=&page
United Nations (2020). Harmony with Nature – Chronology. http://www.harmonywithnatureun.org/chronology/.
Akademischer Lebenslauf
Arbeitsgebiete
Ausbildung
2015 Promotion MLU Halle-Wittenberg, Philosophie, Note: magna cum laude, (1,0)
2003-2009 Magister Artium (M.A.), MLU Halle, Catania und Parma, Politikwissenschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaft und Philosophie, Note: gut, (1,7)
Beruflicher Werdegang
seit 2022 Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Leipzig
seit 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%), Geographie, MLU Halle
2019-2021 Associated Junior Fellow, Max-Weber-Kolleg, Erfurt
2017-2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%), Philosophie, DFG-Eigene Stelle, Erfurt
2016-2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%), Philosophie, MLU Halle
2015-2016 Post Doc Research Fellow, Gesellschaft und Kultur in Bewegung, Halle
2010-2014 PhD, Graduiertenschule, Gesellschaft und Kultur in Bewegung, Halle
2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (50%), Politikwissenschaft, MLU Halle
Gastaufenthalte
2020 New Zealand Centre for Environmental Law, University of Auckland
2019 PYDLOS, Universidad de Cuenca
2019 Universitá di Parma
2018 Emory University, Atlanta
2016 PYDLOS, Universidad de Cuenca
2014-2015 Universitá Federico II, Neapel
2012 Centro de Investigaciones Filosoficas (CIF), Buenos Aires
2011 Instituto Gino Germani, Universidad de Buenos Aires (UBA)
2010 Universidad de Bahia, Salvador da Bahia
2009-2010 Universitá di Catania, Catania
Mitgliedschaften
Deutsche Gesellschaft für Philosophie (DGPhil)
Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin (gewähltes Mitglied)
International Association for Environmental Philosophy (IAEP)
International Society for Environmental Ethics (ISEE)
Association for Philosophy and Literature (APL)
Kontakt
stefan.knauss@geo.uni-halle.de | Researchgate | Twitter | Facebook | LinkedIn
Details
Veranstaltungsort