Michael Hupfer (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin)
Einfluss des Klimawandels auf Gewässer in Deutschland
Abstract:
Hitzeperioden und Trockenheit führen auch in Deutschland zu Waldbränden, Ernteausfällen, Waldsterben sowie zu gesundheitlichen Problemen und anderen Hitzeschäden. Besonders betroffen ist die gewässerreiche Region Berlin-Brandenburg, in der bereits jetzt semiaride Verhältnisse vorherrschen. Es wird dargestellt, wie die bereits eingetretenen und prognostizierten Veränderungen von Klimafaktoren auf die physikalische, chemische und biologische Struktur von Gewässern und deren Vernetzung mit der terrestrischen Umgebung wirken. Die Folgen des Klimawandels sind bereitsjetzt an Seen und Flüssen deutlich zu erkennen. Der Temperaturanstieg an der Wasseroberfläche um durchschnittlich 0,5 K pro Dekade seit 1980 sowie sinkende Wasserstände verändern das thermische Schichtungsverhalten sowie den Sauerstoff- und Nährstoffhaushalt von Seen. Außerdem kann es leichter zu Fischsterben, zu vermehrtem Auftreten toxischer Cyanobakterien und zur Einwanderung invasiver Arten kommen. Immer mehr Fließgewässer fallen zeitweise trocken, was erhebliche Auswirkungen auf die Biodiversität hat und zur verstärkten Freisetzung von Treibhausgasen führt. Durch den Klimawandel besonders gefährdet sind vorbelastete oder degradierte aquatische Ökosysteme. Eine Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs sichert auch die Existenz sowie vielfältige Nutzungsformen unserer Gewässer.
Vita:
Dr. Michael Hupfer studierte in Rostock und Dresden Technische Hydrobiologie und Limnologie. Im Jahr 1993 wurde er mit einer Arbeit zum internen Phosphorhaushalt von Seen und Talsperren an der TU Dresden promoviert. Gastaufenthalte während und nach der Doktorandenzeit führten ihn zu international führenden Forschungseinrichtungen in Österreich und der Schweiz. Seit dieser Zeit stehen angewandte Fragestellungen im Blickpunkt seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit. Dabei geht es unter anderem um die Restaurierung eutrophierter Seen, die Entwicklung neuentstehender Bergbauseen und um die Folgen des Klimawandels für Gewässerökosysteme. Seine Anstellung am Leibniz-Institut für Gewässerökologie- und Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen bot ihm seit 1996 die Möglichkeit, als leitender Wissenschaftler langfristig angelegte Forschungsprojekte zu realisieren. Für seine vielfältigen Bemühungen Grundlagenwissen in der Praxis zu überführen, erhielt er 2005 den Wissenschaftspreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2022 ist Herr Hupfer Honorarprofessor auf dem Gebiet der Aquatischen Biogeochemie an der BTU Cottbus-Senftenberg. Er ist Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Limnologie sowie Herausgeber der internationalen Fachzeitschrift „Limnologica“ und des Buches „Angewandte Limnologie“, welches als Fortsetzungswerk erscheint.
Donnerstag, den 13. April 2023
10:00–12:00 Uhr, Sitzung der Klasse für Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
Beratungsraum der Fa. GEFEG im Storkower Bogen, Storkower Str. 207, 10369 Berlin
Die Sitzung findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Zoom) statt. Die Zoomeinwahldaten sind folgende:
https://tu-darmstadt.zoom.us/j/64393777039?pwd=ZysxSG9FNk8xbllhZ2xia0EzRXg5UT09
Meeting-ID: 643 9377 7039
Vortrag:
Michael Hupfer (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin)
Einfluss des Klimawandels auf Gewässer in Deutschland
Abstract:
Hitzeperioden und Trockenheit führen auch in Deutschland zu Waldbränden, Ernteausfällen, Waldsterben sowie zu gesundheitlichen Problemen und anderen Hitzeschäden. Besonders betroffen ist die gewässerreiche Region Berlin-Brandenburg, in der bereits jetzt semiaride Verhältnisse vorherrschen. Es wird dargestellt, wie die bereits eingetretenen und prognostizierten Veränderungen von Klimafaktoren auf die physikalische, chemische und biologische Struktur von Gewässern und deren Vernetzung mit der terrestrischen Umgebung wirken. Die Folgen des Klimawandels sind bereitsjetzt an Seen und Flüssen deutlich zu erkennen. Der Temperaturanstieg an der Wasseroberfläche um durchschnittlich 0,5 K pro Dekade seit 1980 sowie sinkende Wasserstände verändern das thermische Schichtungsverhalten sowie den Sauerstoff- und Nährstoffhaushalt von Seen. Außerdem kann es leichter zu Fischsterben, zu vermehrtem Auftreten toxischer Cyanobakterien und zur Einwanderung invasiver Arten kommen. Immer mehr Fließgewässer fallen zeitweise trocken, was erhebliche Auswirkungen auf die Biodiversität hat und zur verstärkten Freisetzung von Treibhausgasen führt. Durch den Klimawandel besonders gefährdet sind vorbelastete oder degradierte aquatische Ökosysteme. Eine Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs sichert auch die Existenz sowie vielfältige Nutzungsformen unserer Gewässer.
Vita:
Dr. Michael Hupfer studierte in Rostock und Dresden Technische Hydrobiologie und Limnologie. Im Jahr 1993 wurde er mit einer Arbeit zum internen Phosphorhaushalt von Seen und Talsperren an der TU Dresden promoviert. Gastaufenthalte während und nach der Doktorandenzeit führten ihn zu international führenden Forschungseinrichtungen in Österreich und der Schweiz. Seit dieser Zeit stehen angewandte Fragestellungen im Blickpunkt seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit. Dabei geht es unter anderem um die Restaurierung eutrophierter Seen, die Entwicklung neuentstehender Bergbauseen und um die Folgen des Klimawandels für Gewässerökosysteme. Seine Anstellung am Leibniz-Institut für Gewässerökologie- und Binnenfischerei in Berlin-Friedrichshagen bot ihm seit 1996 die Möglichkeit, als leitender Wissenschaftler langfristig angelegte Forschungsprojekte zu realisieren. Für seine vielfältigen Bemühungen Grundlagenwissen in der Praxis zu überführen, erhielt er 2005 den Wissenschaftspreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2022 ist Herr Hupfer Honorarprofessor auf dem Gebiet der Aquatischen Biogeochemie an der BTU Cottbus-Senftenberg. Er ist Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Limnologie sowie Herausgeber der internationalen Fachzeitschrift „Limnologica“ und des Buches „Angewandte Limnologie“, welches als Fortsetzungswerk erscheint.
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