Wie hoch reicht die Atmosphäre und wo beginnt der Weltraum?
Abstract:
Meteorologie, ja natürlich, die brauchen wir, weil Wettervorhersagen für die untere Atmosphäre, die Troposphäre, eine wichtige Komponente in unserem Leben sind, vom Privaten ins Arbeitsleben. Aber auch, weil die Bewertung von Extremwetterereignissen im Klimawandel an Gewicht gewinnt. Die Bedeutung der Meteorologie geht jedoch noch viel weiter, bis an die Grenze, bei der die Atmosphäre auf den Weltraum trifft, in ca. 100 km Höhe, und sogar bis in den Weltraum hinein. Es kann beobachtet werden, dass unser Wetter “hier unten”, das Wetter “da oben” signifikant mitbestimmt, also die Atmosphäre zwischen unten und oben gekoppelt ist. Auch Langzeitveränderungen, in Form einer deutlichen Abkühlung, sind in diesen Höhen messbar. Somit ist diese Region auch ein wichtiger Klimaindikator. Auf der anderen Seite hat die solare Strahlung zusammen mit unserem Erdmagnetfeld dort direkten Einfluss, und bringt die Luft zum Glühen. Gerade in einer Zeit der wachsenden gesellschaftlichen und kommerziellen Nutzung des Weltraumes, zum Beispiel durch Satelliten für Kommunikation und Fernerkundung, müssen wir die Verbindung Atmosphäre-Weltraum besser verstehen lernen.
Vita:
Claudia Stolle hat 1998 ihr Vordiplom in Meteorologie an der Universität Leipzig und im Jahr 2000 ihr Diplom im Thema “Ozean, Atmosphäre und Umwelt” an der Universität Toulouse III und am CNRS in Toulouse absolviert. Sie war zwischen 2000 und 2004 Promotionsstudentin am Institut für Meteorologie an der Universität Leipzig, wo sie 2005 zum Thema “Tomographie in der Ionosphären” promovierte. In dieser Zeit verbrachte sie drei Monate, gefördert durch ein Marie-Curie-Stipendium der EU, am Sodankylä Geophysical Observatory in Nordfinnland. Zwischen 2004 und 2010 verbrachte sie ihre Postdoc-Zeit am GFZ Potsdam und befasste sich mit den Veränderungen des Erdmagnetfeldes durch ionosphärische Ströme. 2010 bis 2013 war sie Wissenschaftlerin an der Technischen Universität Dänemark in Kopenhagen, wo sie mit einem Netzwerk von geomagnetischen Bodenstationen in Grönland arbeitete und die Vorbereitung der ESA Swarm Satelliten-Mission mit begleitete. 2013 wechselte sie an das GFZ Potsdam als Leiterin der Sektion Geomagnetismus und Professorin für Geomagnetismus an der Universität Potsdam, wo sie das DFG-Schwerpunktprogramm “Dynamic Earth” leitete. Seit 2021 ist Claudia Stolle Direktorin des Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik und Professorin für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock. In 2022, erhielt sie die Auszeichnung der “William B. Hanson Lecture” durch die American Geophysical Union. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.
Donnerstag, den 13. April 2023
13:30–15:30 Uhr, Plenum der Leibniz-Sozietät, Rathaus Friedrichshagen, Historischer Ratssaal, Bölschestr. 87, 12587 Berlin
Die Sitzung findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Zoom) statt. Der Zoom-Einladungslink ist folgender:
https://tu-darmstadt.zoom.us/j/62894295898?pwd=QXF4M2NLTk9CejcwdVFIQ1h1M3Btdz09
Meeting-ID: 628 9429 5898
Vortrag:
Claudia Stolle (MLS)
Wie hoch reicht die Atmosphäre und wo beginnt der Weltraum?
Abstract:
Meteorologie, ja natürlich, die brauchen wir, weil Wettervorhersagen für die untere Atmosphäre, die Troposphäre, eine wichtige Komponente in unserem Leben sind, vom Privaten ins Arbeitsleben. Aber auch, weil die Bewertung von Extremwetterereignissen im Klimawandel an Gewicht gewinnt. Die Bedeutung der Meteorologie geht jedoch noch viel weiter, bis an die Grenze, bei der die Atmosphäre auf den Weltraum trifft, in ca. 100 km Höhe, und sogar bis in den Weltraum hinein. Es kann beobachtet werden, dass unser Wetter “hier unten”, das Wetter “da oben” signifikant mitbestimmt, also die Atmosphäre zwischen unten und oben gekoppelt ist. Auch Langzeitveränderungen, in Form einer deutlichen Abkühlung, sind in diesen Höhen messbar. Somit ist diese Region auch ein wichtiger Klimaindikator. Auf der anderen Seite hat die solare Strahlung zusammen mit unserem Erdmagnetfeld dort direkten Einfluss, und bringt die Luft zum Glühen. Gerade in einer Zeit der wachsenden gesellschaftlichen und kommerziellen Nutzung des Weltraumes, zum Beispiel durch Satelliten für Kommunikation und Fernerkundung, müssen wir die Verbindung Atmosphäre-Weltraum besser verstehen lernen.
Vita:
Claudia Stolle hat 1998 ihr Vordiplom in Meteorologie an der Universität Leipzig und im Jahr 2000 ihr Diplom im Thema “Ozean, Atmosphäre und Umwelt” an der Universität Toulouse III und am CNRS in Toulouse absolviert. Sie war zwischen 2000 und 2004 Promotionsstudentin am Institut für Meteorologie an der Universität Leipzig, wo sie 2005 zum Thema “Tomographie in der Ionosphären” promovierte. In dieser Zeit verbrachte sie drei Monate, gefördert durch ein Marie-Curie-Stipendium der EU, am Sodankylä Geophysical Observatory in Nordfinnland. Zwischen 2004 und 2010 verbrachte sie ihre Postdoc-Zeit am GFZ Potsdam und befasste sich mit den Veränderungen des Erdmagnetfeldes durch ionosphärische Ströme. 2010 bis 2013 war sie Wissenschaftlerin an der Technischen Universität Dänemark in Kopenhagen, wo sie mit einem Netzwerk von geomagnetischen Bodenstationen in Grönland arbeitete und die Vorbereitung der ESA Swarm Satelliten-Mission mit begleitete. 2013 wechselte sie an das GFZ Potsdam als Leiterin der Sektion Geomagnetismus und Professorin für Geomagnetismus an der Universität Potsdam, wo sie das DFG-Schwerpunktprogramm “Dynamic Earth” leitete. Seit 2021 ist Claudia Stolle Direktorin des Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik und Professorin für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock. In 2022, erhielt sie die Auszeichnung der “William B. Hanson Lecture” durch die American Geophysical Union. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.
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