Juni-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
8. Juni 2017 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften führt ihre Juni-Sitzung am 08.06.2017 als öffentliches wissenschaftliches Kolloquium durch zum Thema:
Darwins „Mysterium der Mysterien“ und die Höhlenzikaden Hawai’is
Vortragender: Andreas Wessel (Berlin)
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Andreas Wessel studierte Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wobei ihm Günter Tembrock (1918-2011) zum wichtigsten Lehrer wurde. Nach einem Stipendium im Rahmen eines DFG-Graduiertenkollegs war er 2002-2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Naturkunde (damals noch Teil der Humboldt-Universität). Es folgten kurzfristige Anstellungen, Lehraufträge und Professurvertretungen an den Universitäten Münster, Siegen, Jena und Hamburg. Seit 2013 ist er freiberuflich als wissenschaftlicher Autor und Publizist in Berlin tätig.
Neben Fragen der Geschichtlichkeit von Organismen beschäftigt ihn auch die Geschichte der Biologie, hierbei angeregt und angeleitet durch Ilse Jahn, Ernst Mayr und Rolf Löther. Seine fachwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit der Evolution von Insekten. Abstract:
Im zweiten Satz seines epochalen Werkes On the Origin of Species (1859) bezeichnet Charles Darwin die Entstehung von Arten als das „Mysterium der Mysterien“, auf das er einiges Licht zu werfen gedenke. Obzwar nun Origin ohne Zweifel zahlreiche Antworten auf Fragen der damaligen Naturforschung bot (und gleichzeitig unzählige Fragen aufwarf, die uns bis heute beschäftigen), hat sich Darwin um das titelgebende Problem herumgedrückt: wie denn nun neue Arten entstünden – und was denn Arten überhaupt seien. Das „Artproblem“ steht seitdem als Grundfrage der Evolutionsbiologie in ständigem an- und abschwellenden Disput.
Praktische Probleme des Studiums der Entstehung neuer Arten in der Natur sind die für den Vorgang benötigte Zeit und die Einmaligkeit jeder Artaufspaltung. Im Vortrag wird erläutert, inwieweit Insekten, die in den Lavahöhlen Hawai’is leben, ein Fallbeispiel für schnelle Anpassungswechsel und schnelle Artaufspaltung durch sogenannte Gründereffekte liefern könnten. Das Beispiel wird auch genutzt, um das Verhältnis von Beobachtung, Experiment und Theorie zu beleuchten.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften führt ihre Juni-Sitzung am 08.06.2017 als öffentliches wissenschaftliches Kolloquium durch zum Thema:
Darwins „Mysterium der Mysterien“ und die Höhlenzikaden Hawai’is
Vortragender: Andreas Wessel (Berlin)
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Andreas Wessel studierte Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wobei ihm Günter Tembrock (1918-2011) zum wichtigsten Lehrer wurde. Nach einem Stipendium im Rahmen eines DFG-Graduiertenkollegs war er 2002-2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Naturkunde (damals noch Teil der Humboldt-Universität). Es folgten kurzfristige Anstellungen, Lehraufträge und Professurvertretungen an den Universitäten Münster, Siegen, Jena und Hamburg. Seit 2013 ist er freiberuflich als wissenschaftlicher Autor und Publizist in Berlin tätig.
Neben Fragen der Geschichtlichkeit von Organismen beschäftigt ihn auch die Geschichte der Biologie, hierbei angeregt und angeleitet durch Ilse Jahn, Ernst Mayr und Rolf Löther. Seine fachwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit der Evolution von Insekten.
Abstract:
Im zweiten Satz seines epochalen Werkes On the Origin of Species (1859) bezeichnet Charles Darwin die Entstehung von Arten als das „Mysterium der Mysterien“, auf das er einiges Licht zu werfen gedenke. Obzwar nun Origin ohne Zweifel zahlreiche Antworten auf Fragen der damaligen Naturforschung bot (und gleichzeitig unzählige Fragen aufwarf, die uns bis heute beschäftigen), hat sich Darwin um das titelgebende Problem herumgedrückt: wie denn nun neue Arten entstünden – und was denn Arten überhaupt seien. Das „Artproblem“ steht seitdem als Grundfrage der Evolutionsbiologie in ständigem an- und abschwellenden Disput.
Praktische Probleme des Studiums der Entstehung neuer Arten in der Natur sind die für den Vorgang benötigte Zeit und die Einmaligkeit jeder Artaufspaltung. Im Vortrag wird erläutert, inwieweit Insekten, die in den Lavahöhlen Hawai’is leben, ein Fallbeispiel für schnelle Anpassungswechsel und schnelle Artaufspaltung durch sogenannte Gründereffekte liefern könnten. Das Beispiel wird auch genutzt, um das Verhältnis von Beobachtung, Experiment und Theorie zu beleuchten.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen