Die Juni-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 08.06.2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Dr. Sigmund Jähn, Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät:
„Deutsche Beiträge zur Raketenentwicklung und Raumfahrt“
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Sigmund Jähn ist Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät seit 2013. Er war (vom 26. August bis 3. September 1976) der erste Deutsche im Weltraum auf den sowjetischen Raumfahrzeugen SOJUS 31, SALUT 6 und SOJUS 29.
Nach der Ausbildung zum Jagdflieger der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und dem Besuch der Militärakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte bei Moskau arbeitete er von 1970 bis 1976 als Inspekteur für Flugsicherheit im Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA, bis er im Kosmonauten-Ausbildungszentrum bei Moskau zum Raumfahrer ausgebildet wurde.
1985 wurde er am Zentralinstitut für Physik der Erde der Akademie der Wissenschaften der DDR in Potsdam zum Dr. rer. nat. promoviert, 1986 zum Generalmajor ernannt.
Seine Kenntnisse und Kontakte stellt er seit 1990 für die Zusammenarbeit des russischen Kosmonauten-Ausbildungszentrums bei Moskau mit europäischen Partnern zur Verfügung: bis 1993 für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Köln) und seitdem für die Europäische Weltraum-Agentur (ESA). Abstract:
Die unter dem Thema zusammenfassbaren Aktivitäten deutscher Staaten vereinigen – präzise betrachtet – theoretische Grundlagen, die Konstruktion und den Bau von Raketen sowie von Raumschiffen, die sich über viele, politisch auch wechselvolle Jahrzehnte erstrecken.
Der Leitgedanke umfasst mehrere Zeitepochen und Gebiete: eigentlich mit der Waffentechnik des Mittelalters beginnend, über die Beiträge des Deutschen Reichs bis 1933 – 1945 reichend, bis 1990 in der Bundesrepublik Deutschland sowie der Deutschen Demokratischen Republik und ab 1990 in Deutschland fortgeführt.
Setzen wir in der Periodisierung als markantes Entwicklungskriterium das Rückstoßprinzip für das Grundkonzept der Weltraumfahrzeuge, sind das Jahr 1880 und Hermann Ganswindt anzuführen. Wählen wir als wesentliches Element des Baues und Antriebs einer Rakete den flüssigen Treibstoff, ragen Hermann Oberth und sein Entwurf einer mit Ethanol und Sauerstoff betriebenen Rakete aus dem Jahr 1917 heraus. Das sind lediglich zwei signifikante Beispiele aus einer Entwicklungsreihe. Wie auch immer: die deutschen Beiträge zur Raketenentwicklung und Raumfahrt sind vielfältig, außerordentlich umfangreich und – auf die Gesamtentwicklung bezogen – höchst bemerkenswert.
Über die Motive und die – über das Wissenschaftlich-Technische hinausreichenden – Ziele in den einzelnen Epochen und deren politische Konstellationen (bis zur favorisierten militärischen Nutzung) wäre gesondert zu befinden. Mit diesen Aspekten befasst sich mehr oder minder systematisch eine Fülle lesenswerter bis vorzüglicher Publikationen auf unterschiedlichen Anspruchsniveaus.
Der Vortrag wählt, diese Gegebenheiten einrechnend, einen anderen Ansatz. Er betont, auf der Basis teils aus privaten Sammlungen stammenden, dem Referenten persönlich übereigneten Materials, die bildliche Darstellung der historischen Entwicklung, verbindet sie mit dem unmittelbaren Erleben und dem subjektiven Empfinden in der Etappe der bemannten Raumflüge. Wissenschaftler der DDR entwickelten in dieser Phase die Multispektralkamera MKF 6, die in hervorragender Weise zur kosmischen Fernerkundung der Erde beitrug. Die DDR nahm erfolgreich am Interkosmosprogramm der Sowjetunion teil und war – neben der ESA – als internationaler Partner am Projekt Mars-Sonde Fobos beteiligt.
Die Interpretationen mit gewinnenden und anregenden Bildbelegen reichen von den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts über den ambivalenten Abschnitt von 1930 – 1945, die Nachkriegszeit, die Phasen der Internationalisierung in den 60er Jahren, das INTERKOSMOS-Programm, die ESA bis in die Gegenwart.
Die Juni-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 08.06.2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Dr. Sigmund Jähn, Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät:
„Deutsche Beiträge zur Raketenentwicklung und Raumfahrt“
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal, Berlin, Rathaus Tiergarten
C.V.:
Dr. Sigmund Jähn ist Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät seit 2013. Er war (vom 26. August bis 3. September 1976) der erste Deutsche im Weltraum auf den sowjetischen Raumfahrzeugen SOJUS 31, SALUT 6 und SOJUS 29.
Nach der Ausbildung zum Jagdflieger der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und dem Besuch der Militärakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte bei Moskau arbeitete er von 1970 bis 1976 als Inspekteur für Flugsicherheit im Kommando Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA, bis er im Kosmonauten-Ausbildungszentrum bei Moskau zum Raumfahrer ausgebildet wurde.
1985 wurde er am Zentralinstitut für Physik der Erde der Akademie der Wissenschaften der DDR in Potsdam zum Dr. rer. nat. promoviert, 1986 zum Generalmajor ernannt.
Seine Kenntnisse und Kontakte stellt er seit 1990 für die Zusammenarbeit des russischen Kosmonauten-Ausbildungszentrums bei Moskau mit europäischen Partnern zur Verfügung: bis 1993 für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Köln) und seitdem für die Europäische Weltraum-Agentur (ESA).
Abstract:
Die unter dem Thema zusammenfassbaren Aktivitäten deutscher Staaten vereinigen – präzise betrachtet – theoretische Grundlagen, die Konstruktion und den Bau von Raketen sowie von Raumschiffen, die sich über viele, politisch auch wechselvolle Jahrzehnte erstrecken.
Der Leitgedanke umfasst mehrere Zeitepochen und Gebiete: eigentlich mit der Waffentechnik des Mittelalters beginnend, über die Beiträge des Deutschen Reichs bis 1933 – 1945 reichend, bis 1990 in der Bundesrepublik Deutschland sowie der Deutschen Demokratischen Republik und ab 1990 in Deutschland fortgeführt.
Setzen wir in der Periodisierung als markantes Entwicklungskriterium das Rückstoßprinzip für das Grundkonzept der Weltraumfahrzeuge, sind das Jahr 1880 und Hermann Ganswindt anzuführen. Wählen wir als wesentliches Element des Baues und Antriebs einer Rakete den flüssigen Treibstoff, ragen Hermann Oberth und sein Entwurf einer mit Ethanol und Sauerstoff betriebenen Rakete aus dem Jahr 1917 heraus. Das sind lediglich zwei signifikante Beispiele aus einer Entwicklungsreihe. Wie auch immer: die deutschen Beiträge zur Raketenentwicklung und Raumfahrt sind vielfältig, außerordentlich umfangreich und – auf die Gesamtentwicklung bezogen – höchst bemerkenswert.
Über die Motive und die – über das Wissenschaftlich-Technische hinausreichenden – Ziele in den einzelnen Epochen und deren politische Konstellationen (bis zur favorisierten militärischen Nutzung) wäre gesondert zu befinden. Mit diesen Aspekten befasst sich mehr oder minder systematisch eine Fülle lesenswerter bis vorzüglicher Publikationen auf unterschiedlichen Anspruchsniveaus.
Der Vortrag wählt, diese Gegebenheiten einrechnend, einen anderen Ansatz. Er betont, auf der Basis teils aus privaten Sammlungen stammenden, dem Referenten persönlich übereigneten Materials, die bildliche Darstellung der historischen Entwicklung, verbindet sie mit dem unmittelbaren Erleben und dem subjektiven Empfinden in der Etappe der bemannten Raumflüge. Wissenschaftler der DDR entwickelten in dieser Phase die Multispektralkamera MKF 6, die in hervorragender Weise zur kosmischen Fernerkundung der Erde beitrug. Die DDR nahm erfolgreich am Interkosmosprogramm der Sowjetunion teil und war – neben der ESA – als internationaler Partner am Projekt Mars-Sonde Fobos beteiligt.
Die Interpretationen mit gewinnenden und anregenden Bildbelegen reichen von den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts über den ambivalenten Abschnitt von 1930 – 1945, die Nachkriegszeit, die Phasen der Internationalisierung in den 60er Jahren, das INTERKOSMOS-Programm, die ESA bis in die Gegenwart.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen