Juni-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
9. Juni 2016 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften lädt ein zu ihrer öffentlichen Juni-Sitzung zum 09. Juni 2016. Vorgetragen und diskutiert wir der Beitrag:
Lothar Kolditz (MLS)
Entropie, Selbstorganisation und Evolution, der Energieaustausch
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Kolditz ist Chemiker. Er wurde 1969 zum Korrespondierenden, 1972 zum Ordentlichen Mitglied der 1700 von Leibniz begründeten Gelehrtengesellschaft gewählt, der heutigen Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.
Nach Promotion (1954) und Habilitation (1957) war er 1957 – 1959 Professor mit Lehrauftrag für Spezialgebiete der anorganischen Chemie und Radiochemie an der Technischen Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg, 1959 – 1962 Professor mit vollem Lehrauftrag für anorganische Chemie und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie 1962 – 1980 Professor mit Lehrstuhl für anorganische Chemie und Direktor des I. Chemischen Instituts der Humboldt-Universität. 1972 – 1980 leitete er die Sektion Chemie der Humboldt-Universität und 1980 – 1990 das Zentralinstitut für Anorganische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Abstract:
Entropie und Selbstorganisation gehören zu den Begriffen, die oft allgemein verwendet werden, ohne dass in jedem Fall ein tieferes Verständnis für ihre Funktion vorhanden ist. Es gibt tiefgründige wissenschaftliche Behandlungen dieser Problematik, und auch die Leibniz-Sozietät hat sich damit beschäftigt. Trotz der zahlreichen ausgezeichneten Darstellungen ist es angesichts der Komplexität dieser Thematik jedoch immer noch nützlich, Betrachtungen aus verschiedenen Blickwinkeln anzustellen, in diesem Fall aus dem Blickwinkel der Chemie.
Ausgangspunkt ist eine These, deren Allgemeingültigkeit abgeleitet wird. Sie lautet: Alle in der Natur ablaufenden Vorgänge sind mit einem Energieaustausch verbunden. In dem früheren Vortrag „Evolution der chemischen Verbindungen“ wurde die Bildung der Atome nach dem Urknall erläutert, der das Entstehen von Verbindungen zu immer komplexeren Einheiten folgte. Diese Betrachtung aus Sicht der gebildeten Substanzen soll nun ergänzt werden durch den Blick auf die Entwicklung der Reaktionsmöglichkeiten, die sich mit der Entstehung immer komplizierterer Verbindungen und dem Fortschreiten der Selbstorganisation ergeben.
Für die Entropie wird nach Hinweis auf die klassischen Ableitungen eine Betrachtung unter der Wirkung der These vom grundlegenden Energieaustausch angestellt und am Beispiel von Edelgasmischungen erläutert.
Die Behandlung von Entropievorgängen wird ausgedehnt auf die chemische Reaktion einschließlich der Reaktionskinetik. Der Einfluss von Katalyse und Autokatalyse auf die Evolution wird erweitert durch Einbeziehung von oszillierenden Reaktionen, was schließlich zur Erläuterung der Selbstorganisation führt.
Die Entwicklung der Reaktionstypen im Lauf der Evolution wird zusammenfassend im Licht der These des Energieaustausches im gesamten Kosmos betrachtet. Die Frage nach dem Ursprung der Materie wird als nicht zu beantworten hingestellt.
Die Gravitation, die sich nach heutigen Erkenntnissen im Gegensatz zu den anderen Grundkräften nicht abschirmen lässt und deren Vereinigung mit der Quantenphysik zur Quantengravitation trotz intensiver Bemühungen von Albert Einstein und zahlreichen namhaften Physikern und Mathematikern bisher nicht gelungen ist, erzeugt wohl ein Feld, das als Motor der laufenden Evolution dient und so die entscheidende Rolle bei allen Vorgängen und dem damit verbundenen Energieaustausch spielt.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften lädt ein zu ihrer öffentlichen Juni-Sitzung zum 09. Juni 2016. Vorgetragen und diskutiert wir der Beitrag:
Lothar Kolditz (MLS)
Entropie, Selbstorganisation und Evolution, der Energieaustausch
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Kolditz ist Chemiker. Er wurde 1969 zum Korrespondierenden, 1972 zum Ordentlichen Mitglied der 1700 von Leibniz begründeten Gelehrtengesellschaft gewählt, der heutigen Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.
Nach Promotion (1954) und Habilitation (1957) war er 1957 – 1959 Professor mit Lehrauftrag für Spezialgebiete der anorganischen Chemie und Radiochemie an der Technischen Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg, 1959 – 1962 Professor mit vollem Lehrauftrag für anorganische Chemie und Direktor des Anorganisch-Chemischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie 1962 – 1980 Professor mit Lehrstuhl für anorganische Chemie und Direktor des I. Chemischen Instituts der Humboldt-Universität. 1972 – 1980 leitete er die Sektion Chemie der Humboldt-Universität und 1980 – 1990 das Zentralinstitut für Anorganische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Abstract:
Entropie und Selbstorganisation gehören zu den Begriffen, die oft allgemein verwendet werden, ohne dass in jedem Fall ein tieferes Verständnis für ihre Funktion vorhanden ist. Es gibt tiefgründige wissenschaftliche Behandlungen dieser Problematik, und auch die Leibniz-Sozietät hat sich damit beschäftigt. Trotz der zahlreichen ausgezeichneten Darstellungen ist es angesichts der Komplexität dieser Thematik jedoch immer noch nützlich, Betrachtungen aus verschiedenen Blickwinkeln anzustellen, in diesem Fall aus dem Blickwinkel der Chemie.
Ausgangspunkt ist eine These, deren Allgemeingültigkeit abgeleitet wird. Sie lautet: Alle in der Natur ablaufenden Vorgänge sind mit einem Energieaustausch verbunden.
In dem früheren Vortrag „Evolution der chemischen Verbindungen“ wurde die Bildung der Atome nach dem Urknall erläutert, der das Entstehen von Verbindungen zu immer komplexeren Einheiten folgte. Diese Betrachtung aus Sicht der gebildeten Substanzen soll nun ergänzt werden durch den Blick auf die Entwicklung der Reaktionsmöglichkeiten, die sich mit der Entstehung immer komplizierterer Verbindungen und dem Fortschreiten der Selbstorganisation ergeben.
Für die Entropie wird nach Hinweis auf die klassischen Ableitungen eine Betrachtung unter der Wirkung der These vom grundlegenden Energieaustausch angestellt und am Beispiel von Edelgasmischungen erläutert.
Die Behandlung von Entropievorgängen wird ausgedehnt auf die chemische Reaktion einschließlich der Reaktionskinetik. Der Einfluss von Katalyse und Autokatalyse auf die Evolution wird erweitert durch Einbeziehung von oszillierenden Reaktionen, was schließlich zur Erläuterung der Selbstorganisation führt.
Die Entwicklung der Reaktionstypen im Lauf der Evolution wird zusammenfassend im Licht der These des Energieaustausches im gesamten Kosmos betrachtet. Die Frage nach dem Ursprung der Materie wird als nicht zu beantworten hingestellt.
Die Gravitation, die sich nach heutigen Erkenntnissen im Gegensatz zu den anderen Grundkräften nicht abschirmen lässt und deren Vereinigung mit der Quantenphysik zur Quantengravitation trotz intensiver Bemühungen von Albert Einstein und zahlreichen namhaften Physikern und Mathematikern bisher nicht gelungen ist, erzeugt wohl ein Feld, das als Motor der laufenden Evolution dient und so die entscheidende Rolle bei allen Vorgängen und dem damit verbundenen Energieaustausch spielt.
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen