Januar-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
25. Januar 2018 - 10:45 - 13:00
Am 25. Januar 2018 führt die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin ihre öffentliche wissenschaftliche Januar-Sitzung durch zum Thema
Das Künstliche: Erkennen und schaffen. Von Ingenieuren, Künstlern und Wissenschaftlern, männlich und weiblich
Vortragender: Frieder Nake (MLS)
Zeit: 10.450 bis 13.00 Uhr
Ort: Kleiner Saal
C.V.: Prof. Nake ist seit 1972 Professor für Interaktive Grafische Datenverarbeitung an der Universität Bremen, seit ein paar Jahren zwar emeritiert, aber noch immer in vollem Einsatz in Lehre und Forschung. Er leitet dort die Gruppe compArt; seit 2005 hat er zusätzlich einen Lehrauftrag für Digitale Medien an der Hochschule für Künste in Bremen.
Sein akademischer Werdegang begann mit dem Studium der Mathematik an der Universität Stuttgart (damals noch Technische Hochschule), wo er neben anderen auch Vorlesungen in Philosophie, Literatur, Physik, Elektrotechnik und Geschichte hörte. Nach dem Diplom (1964) war er bis 1970 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechenzentrum der Universität Stuttgart. Nach der Promotion (1967) ging er 1968-1969 als Postdoctoral Fellow an die University of Toronto, Computer Science. Im Jahr 1970 wurde er Assistant Professor an der University of British Columbia in Vancouver, wieder in Computer Science. Von dort wurde er 1972 nach Bremen berufen.
Lehrend oder forschend war er an folgenden Universitäten tätig: Universität Wien, Universität Oslo, University of Colorado in Boulder, Universität Aarhus, Northwest Institute of Mechanical and Electrical Engineering Xian, International School for New Media Lübeck, Universität Basel, DonauUniversität Krems, Universidad de Costa Rica, Tongji University Shanghai, Kunstakademie Stuttgart, Leuphana Universität Lüneburg.
Seit 1963 hat er früheste Arbeiten zur Computergrafik, insbesondere zur Computerkunst geleistet. Eine erste Ausstellung hatte er 1965 in Stuttgart; ihr sind bis heute viele weitere gefolgt. Er gilt als einer der ersten drei Pioniere der Algorithmischen Kunst. Mit Werken ist er in nationalen und internationalen Museen vertreten.
1997 wurde ihm der Bernighausen Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation verliehen. Abstract: Ingenieure, Künstler und Wissenschaftler sind das, weil sie auf besondere Weisen arbeiten. Naturgemäß gilt das auch für Ingenieurinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
Vielleicht lässt sich in grober Vereinfachung sagen, dass Ingenieurinnen technische Dinge und Prozesse bearbeiten, Künstlerinnen aber künstlerische Dinge und Prozesse, Wissenschaftlerinnen hingegen wissenschaftliche Dinge und Prozesse. Viel wäre damit nicht gesagt, eher gar nichts außer einer grammatischen Kehre.
Wir denken manchmal und behaupten es vielleicht auch, Wissenschaftler bemühten sich darum, die Welt zu erkennen, einen Zipfel davon vielleicht zumindest. Das, was wir nicht wissen, aber kennen, in Wissen zu verwandeln und Erkenntnis, sei ihr Geschäft. “… dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält”, stellt sich rasch als Goethewort ein.
Wenn das so wäre, stellten Wissenschaftlerinnen Sätze, Modelle, Theorien auf und hin. Ingenieure lieferten Maschinen, Einrichtungen, Verfahren. Und Künstlerinnen Bilder, Dramen, Kompositionen, Tänze und Skulpturen. Alle stellten etwas her. Und alle arbeiteten am Ge-stell (Heidegger). Anders noch: Ob sie nun dieser Branche zugerechnet würden oder jenem Zweig, ihr Arbeiten wäre ein Schaffen. Heute ist das Wort sehr beliebt, dass all das “kreativ” sein müsse. Ist es das?
Einen eher nüchternen Blick möchte ich auf das emsige Schaffen und das ständige Erkennen werfen, das an Universitäten und Forschungs-Instituten herrscht. Einen skeptischen Blick auf das, was wir erkennen können. Einen freundlichen Blick auf das, was wir erschaffen können. Der Computer und also die Berechenbarkeit, die Interaktivität und die Vernetzung werden den Hintergrund bilden.
Am 25. Januar 2018 führt die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin ihre öffentliche wissenschaftliche Januar-Sitzung durch zum Thema
Das Künstliche: Erkennen und schaffen. Von Ingenieuren, Künstlern und Wissenschaftlern, männlich und weiblich
Vortragender: Frieder Nake (MLS)
Zeit: 10.450 bis 13.00 Uhr
Ort: Kleiner Saal
C.V.:
Prof. Nake ist seit 1972 Professor für Interaktive Grafische Datenverarbeitung an der Universität Bremen, seit ein paar Jahren zwar emeritiert, aber noch immer in vollem Einsatz in Lehre und Forschung. Er leitet dort die Gruppe compArt; seit 2005 hat er zusätzlich einen Lehrauftrag für Digitale Medien an der Hochschule für Künste in Bremen.
Sein akademischer Werdegang begann mit dem Studium der Mathematik an der Universität Stuttgart (damals noch Technische Hochschule), wo er neben anderen auch Vorlesungen in Philosophie, Literatur, Physik, Elektrotechnik und Geschichte hörte. Nach dem Diplom (1964) war er bis 1970 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rechenzentrum der Universität Stuttgart. Nach der Promotion (1967) ging er 1968-1969 als Postdoctoral Fellow an die University of Toronto, Computer Science. Im Jahr 1970 wurde er Assistant Professor an der University of British Columbia in Vancouver, wieder in Computer Science. Von dort wurde er 1972 nach Bremen berufen.
Lehrend oder forschend war er an folgenden Universitäten tätig: Universität Wien, Universität Oslo, University of Colorado in Boulder, Universität Aarhus, Northwest Institute of Mechanical and Electrical Engineering Xian, International School for New Media Lübeck, Universität Basel, DonauUniversität Krems, Universidad de Costa Rica, Tongji University Shanghai, Kunstakademie Stuttgart, Leuphana Universität Lüneburg.
Seit 1963 hat er früheste Arbeiten zur Computergrafik, insbesondere zur Computerkunst geleistet. Eine erste Ausstellung hatte er 1965 in Stuttgart; ihr sind bis heute viele weitere gefolgt. Er gilt als einer der ersten drei Pioniere der Algorithmischen Kunst. Mit Werken ist er in nationalen und internationalen Museen vertreten.
1997 wurde ihm der Bernighausen Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation verliehen.
Abstract:
Ingenieure, Künstler und Wissenschaftler sind das, weil sie auf besondere Weisen arbeiten. Naturgemäß gilt das auch für Ingenieurinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
Vielleicht lässt sich in grober Vereinfachung sagen, dass Ingenieurinnen technische Dinge und Prozesse bearbeiten, Künstlerinnen aber künstlerische Dinge und Prozesse, Wissenschaftlerinnen hingegen wissenschaftliche Dinge und Prozesse. Viel wäre damit nicht gesagt, eher gar nichts außer einer grammatischen Kehre.
Wir denken manchmal und behaupten es vielleicht auch, Wissenschaftler bemühten sich darum, die Welt zu erkennen, einen Zipfel davon vielleicht zumindest. Das, was wir nicht wissen, aber kennen, in Wissen zu verwandeln und Erkenntnis, sei ihr Geschäft. “… dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält”, stellt sich rasch als Goethewort ein.
Wenn das so wäre, stellten Wissenschaftlerinnen Sätze, Modelle, Theorien auf und hin. Ingenieure lieferten Maschinen, Einrichtungen, Verfahren. Und Künstlerinnen Bilder, Dramen, Kompositionen, Tänze und Skulpturen. Alle stellten etwas her. Und alle arbeiteten am Ge-stell (Heidegger). Anders noch: Ob sie nun dieser Branche zugerechnet würden oder jenem Zweig, ihr Arbeiten wäre ein Schaffen. Heute ist das Wort sehr beliebt, dass all das “kreativ” sein müsse. Ist es das?
Einen eher nüchternen Blick möchte ich auf das emsige Schaffen und das ständige Erkennen werfen, das an Universitäten und Forschungs-Instituten herrscht. Einen skeptischen Blick auf das, was wir erkennen können. Einen freundlichen Blick auf das, was wir erschaffen können. Der Computer und also die Berechenbarkeit, die Interaktivität und die Vernetzung werden den Hintergrund bilden.
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