Februar-Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
13. Februar 2014 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 13. Februar 2014 stattfindenden Februar-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Elmar Altvater (MLS):
Die politische Regulierung von Erdsystemen im Anthropozän
10.00 bis 12.00 Uhr
Berlin, Rathaus Tiergarten, Balkonsaal
C.V.: Prof. Altvater ist Wirtschafts- und Politikwissenschaftler sowie Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1998. Bis 2004 arbeitete er am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin auf den Gebieten der Internationalen Politischen Ökonomie. Er ist Associated Fellow des Institute for International Political Economy an der Hochschule für Recht und Wirtschaft, Berlin, und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ATTAC. Gemeinsam mit Birgit Mahnkopf hat er das Buch “Grenzen der Globalisierung. Politik, Ökonomie und Ökologie in der Weltgesellschaft” verfasst (2007 in 7. Auflage), das Buch “Das Ende des Kapitalismus wie wir ihn kennen” (2011 in 7. Aufl.); auch viele Aufsätze zu unterschiedlichen Fragen der Globalisierung, der Finanz- und Eurokrise und der ökologischen Krise entstammen seiner Feder.
Abstract: Seit wenigen Jahren haben Naturwissenschaftler herausgefunden, dass das biblische Wort “Macht Euch die Erde untertan” Wirklichkeit geworden ist. Die Spuren menschlicher Aktivitäten lassen sich in den Sedimenten der Erdkruste, in den Ozeanen und vor allem in der Atmosphäre als konzentrierte CO2-Moleküle nachweisen. Die Folgen sind dramatisch, insbesondere der Klimawandel. Sozialwissenschaftler müssen die Frage stellen, erstens welche sozialen Prozesse es sind, die diese Veränderungen an der Natur des Planeten Erde bewirken. Sind es “die Menschen”, wie es die Bezeichnung des neuen Erdzeitalters als Anthropozän nahelegt, oder sind es die Menschen in bestimmten gesellschaftlichen Zusammenhängen, die sozial gestaltet und politisch gesteuert sind? Wäre es vielleicht nicht angemessener, das Anthropozän daher als kapitalistisch geformtes Erdzeitalter, als “Kapitalozän” zu interpretieren?
Zweitens ist die Frage aufzuwerfen, wie die negativen Folgen der Veränderungen von Erdsystemen politisch abgefangen werden können. Einige Naturwissenschaftler neigen zu “geo-engineering”, dessen Gefahren abergewaltig sind und häufig in einem tradierten Technik-Optimismus unterschätzt werden. Die Ansätze von global governance sind im Rahmen der Klimapolitik bislang gescheitert. Sind möglicherweise die kleinen Lösungen von unten in “solidarischer Ökonomie”, in genossenschaftlichen Formen eine Lösung?
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 13. Februar 2014 stattfindenden Februar-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Elmar Altvater (MLS):
Die politische Regulierung von Erdsystemen im Anthropozän
10.00 bis 12.00 Uhr
Berlin, Rathaus Tiergarten, Balkonsaal
C.V.:
Prof. Altvater ist Wirtschafts- und Politikwissenschaftler sowie Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1998. Bis 2004 arbeitete er am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin auf den Gebieten der Internationalen Politischen Ökonomie. Er ist Associated Fellow des Institute for International Political Economy an der Hochschule für Recht und Wirtschaft, Berlin, und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ATTAC. Gemeinsam mit Birgit Mahnkopf hat er das Buch “Grenzen der Globalisierung. Politik, Ökonomie und Ökologie in der Weltgesellschaft” verfasst (2007 in 7. Auflage), das Buch “Das Ende des Kapitalismus wie wir ihn kennen” (2011 in 7. Aufl.); auch viele Aufsätze zu unterschiedlichen Fragen der Globalisierung, der Finanz- und Eurokrise und der ökologischen Krise entstammen seiner Feder.
Abstract:
Seit wenigen Jahren haben Naturwissenschaftler herausgefunden, dass das biblische Wort “Macht Euch die Erde untertan” Wirklichkeit geworden ist. Die Spuren menschlicher Aktivitäten lassen sich in den Sedimenten der Erdkruste, in den Ozeanen und vor allem in der Atmosphäre als konzentrierte CO2-Moleküle nachweisen. Die Folgen sind dramatisch, insbesondere der Klimawandel. Sozialwissenschaftler müssen die Frage stellen, erstens welche sozialen Prozesse es sind, die diese Veränderungen an der Natur des Planeten Erde bewirken. Sind es “die Menschen”, wie es die Bezeichnung des neuen Erdzeitalters als Anthropozän nahelegt, oder sind es die Menschen in bestimmten gesellschaftlichen Zusammenhängen, die sozial gestaltet und politisch gesteuert sind? Wäre es vielleicht nicht angemessener, das Anthropozän daher als kapitalistisch geformtes Erdzeitalter, als “Kapitalozän” zu interpretieren?
Zweitens ist die Frage aufzuwerfen, wie die negativen Folgen der Veränderungen von Erdsystemen politisch abgefangen werden können. Einige Naturwissenschaftler neigen zu “geo-engineering”, dessen Gefahren abergewaltig sind und häufig in einem tradierten Technik-Optimismus unterschätzt werden. Die Ansätze von global governance sind im Rahmen der Klimapolitik bislang gescheitert. Sind möglicherweise die kleinen Lösungen von unten in “solidarischer Ökonomie”, in genossenschaftlichen Formen eine Lösung?
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen