Februar-Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
12. Februar 2015 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zu Ihrer Februar-Sitzung am 12. Februar 2015 ein. Es wird der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt:
Ottmar Ette (Potsdam):
Roland Barthes und der Poststrukturalismus
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Ort: Rathaus Wedding, Raum 444/445, Müllerstr. 146/147 (erreichbar mit S-Ringbahn Station Wedding und U6 bis Station Leopoldplatz oder mit S-Bahn Station Friedrichstraße und U6 bis Station Leopoldplatz)
C.V.: Prof. Ette ist Professor für französisch- und spanischsprachige Literatur an der Universität Potsdam. Mehrfach hatte er Gastdozenturen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, Europas sowie in den USA und versteht Romanistik als interkulturell vermittelnde und transdisziplinär agierende Wissenschaft. Nach Promotion (1990) und Habilitation (1995) war er 2004 bis 2005 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie von April bis Juli 2010 am FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies). Den ForLaBB (Forschungsverbund Lateinamerika Berlin-Brandenburg) hat er mitbegründet. Außerdem ist er Begründer und Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift HiN – Alexander von Humboldt im Netz und der Humboldt-Plattform avhumboldt.de – Humboldt Informationen online sowie Mitherausgeber der Zeitschrift Iberoamericana (Madrid – Frankfurt am Main). Seit 2009 ist er ebenfalls Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift Istmo (Revista virtual de estudios literarios y culturales centroamericanos). Im Zentrum seiner Forschung und Lehre stehen folgende Schwerpunkte: Alexander von Humboldt, Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft, Konvivenz, TransArea Studies: Poetiken der Bewegung und Literaturen der Frankophonie und Hispanophonie (in und außerhalb Europas). Seit 2014 ist er Leiter des Forschungsprojektes „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“. Seine Publikationsliste weist mehr als 15 Monographien sowie die Mitarbeit an mehr als 25 Sammelbänden und mehr als 9 Texteditionen auf. Er ist Chevalier des französischen Ordre des Palmes Académiques, ordentliches Mitglied der Academia Europaea und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ebenso Honorary Member der Modern Language Association of America. Ihm wurden der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis, der Nachwuchswissenschaftler-Preis für Romanische Literaturwissenschaft der Universität Freiburg, der Hugo-Friedrich- und Erich Köhler-Forschungspreis sowie der mexikanische Wissenschaftspreis „Escuela Nacional de Altos Estudios“ der Universidad Nacional Autónoma de México verliehen.
Abstract: Der französische Zeichentheoretiker, Schriftsteller, Kulturtheoretiker und Philosoph Roland Barthes (1915 – 1980) siedelt sich in seinem Denken wie in seinem Schreiben in einer bis heute faszinierenden intellektuellen Choreographie zwischen Strukturalismus und Poststrukturalismus, zwischen Moderne und Postmoderne, zwischen Wissenschaft und Literatur, zwischen Kultursemiotik und Philosophie an. Wie kaum ein anderer der großen französischsprachigen Denker verkörpert Barthes die bedeutenden Entwicklungen nicht allein in der französischen, sondern auch in der internationalen Theoriebildung der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre. Doch Roland Barthes war nicht nur eine Zentralfigur bei der Schaffung und Zuspitzung strukturalistischer wie poststrukturalistischer Konzepte, sondern stets auch deren enfant terrible, versuchte er doch ebenso lässig wie unablässig, die Horizontlinien des jeweiligen Paradigmas zu überschreiten: ebenso (um nur zwei Beispiele zu benennen) in seinen Mythen des Alltags durch die Übertragung strukturalistischer Denk- und Analysemuster auf potentiell alle gesellschaftlichen Phänomene wie in seinen experimentellen Reiseberichten durch die Erprobung poststrukturalistischer Theoreme jenseits abendländischer Gesellschaften. Der Vortrag unternimmt den Versuch, vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Theoriebildungen Roland Barthes‘ Lebenswissenschaft in seinem Centenaire als eine Schule des Denkens weit über seine Zeit hinaus zu begreifen und in seiner Wirkkraft bis heute abzustecken.
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zu Ihrer Februar-Sitzung am 12. Februar 2015 ein. Es wird der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt:
Ottmar Ette (Potsdam):
Roland Barthes und der Poststrukturalismus
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Ort: Rathaus Wedding, Raum 444/445, Müllerstr. 146/147 (erreichbar mit S-Ringbahn Station Wedding und U6 bis Station Leopoldplatz oder mit S-Bahn Station Friedrichstraße und U6 bis Station Leopoldplatz)
C.V.:
Prof. Ette ist Professor für französisch- und spanischsprachige Literatur an der Universität Potsdam. Mehrfach hatte er Gastdozenturen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, Europas sowie in den USA und versteht Romanistik als interkulturell vermittelnde und transdisziplinär agierende Wissenschaft.
Nach Promotion (1990) und Habilitation (1995) war er 2004 bis 2005 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin sowie von April bis Juli 2010 am FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies). Den ForLaBB (Forschungsverbund Lateinamerika Berlin-Brandenburg) hat er mitbegründet. Außerdem ist er Begründer und Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift HiN – Alexander von Humboldt im Netz und der Humboldt-Plattform avhumboldt.de – Humboldt Informationen online sowie Mitherausgeber der Zeitschrift Iberoamericana (Madrid – Frankfurt am Main). Seit 2009 ist er ebenfalls Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift Istmo (Revista virtual de estudios literarios y culturales centroamericanos).
Im Zentrum seiner Forschung und Lehre stehen folgende Schwerpunkte: Alexander von Humboldt, Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft, Konvivenz, TransArea Studies: Poetiken der Bewegung und Literaturen der Frankophonie und Hispanophonie (in und außerhalb Europas). Seit 2014 ist er Leiter des Forschungsprojektes „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“.
Seine Publikationsliste weist mehr als 15 Monographien sowie die Mitarbeit an mehr als 25 Sammelbänden und mehr als 9 Texteditionen auf. Er ist Chevalier des französischen Ordre des Palmes Académiques, ordentliches Mitglied der Academia Europaea und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ebenso Honorary Member der Modern Language Association of America. Ihm wurden der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis, der Nachwuchswissenschaftler-Preis für Romanische Literaturwissenschaft der Universität Freiburg, der Hugo-Friedrich- und Erich Köhler-Forschungspreis sowie der mexikanische Wissenschaftspreis „Escuela Nacional de Altos Estudios“ der Universidad Nacional Autónoma de México verliehen.
Abstract:
Der französische Zeichentheoretiker, Schriftsteller, Kulturtheoretiker und Philosoph Roland Barthes (1915 – 1980) siedelt sich in seinem Denken wie in seinem Schreiben in einer bis heute faszinierenden intellektuellen Choreographie zwischen Strukturalismus und Poststrukturalismus, zwischen Moderne und Postmoderne, zwischen Wissenschaft und Literatur, zwischen Kultursemiotik und Philosophie an. Wie kaum ein anderer der großen französischsprachigen Denker verkörpert Barthes die bedeutenden Entwicklungen nicht allein in der französischen, sondern auch in der internationalen Theoriebildung der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre.
Doch Roland Barthes war nicht nur eine Zentralfigur bei der Schaffung und Zuspitzung strukturalistischer wie poststrukturalistischer Konzepte, sondern stets auch deren enfant terrible, versuchte er doch ebenso lässig wie unablässig, die Horizontlinien des jeweiligen Paradigmas zu überschreiten: ebenso (um nur zwei Beispiele zu benennen) in seinen Mythen des Alltags durch die Übertragung strukturalistischer Denk- und Analysemuster auf potentiell alle gesellschaftlichen Phänomene wie in seinen experimentellen Reiseberichten durch die Erprobung poststrukturalistischer Theoreme jenseits abendländischer Gesellschaften.
Der Vortrag unternimmt den Versuch, vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Theoriebildungen Roland Barthes‘ Lebenswissenschaft in seinem Centenaire als eine Schule des Denkens weit über seine Zeit hinaus zu begreifen und in seiner Wirkkraft bis heute abzustecken.
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