Die Februar-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 09.02.2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Der Blick auf ostdeutsche Literatur im geteilten und im vereinten Deutschland – Kanonkämpfe und Deutungskonkurrenzen
Referentin: PD DR. Birgit Dahlke (Berlin)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: Archenhold-Strenwarte, Einstein-Saal, Alt-Treptor 1, 12435 Berlin
C.V.:
Frau Dr. Dahlke ist Literaturwissenschaftlerin und leitet seit 2016 die neu eingerichtete „Arbeits- und Forschungsstelle Privatbibliothek Christa und Gerhard Wolf“ an der Humboldt- Universität Berlin. Nach der Promotion (1994, FU Berlin) und der Habilitation (2003, HU Berlin) hatte sie Gastprofessuren inne 2007 an den Universitys of Newcastle und of Nottingham, 2008 an der University of Illinois at Urbana-Champaign sowie 2011 an der Georgetown University in Washington DC. Vortragsreisen unternahm sie in die USA, nach Kanada, Frankreich, Großbritannien, Polen, Ungarn, Lettland, Estland, Rumänien, Finnland, Belgien und in die Schweiz.
Neben diversen Aufsätzen zur Literatur des 19., 20. und 21. Jahrhunderts hat sie drei Monographien veröffentlicht: Papierboot. Autorinnen aus der DDR – inoffiziell publiziert. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 1997 (Promotionsschrift); Jünglinge der Moderne. Jugendkult und Männlichkeit in der Literatur um 1900. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2006 (Habilschrift) sowie Wolfgang Hilbig (Biographie). Wehrhahn Verlag, Hannover 2011.
Abstract:
Das Bedürfnis nach Vereinfachung führte vor wie nach 1989 zu polarisierenden Wertungen über in der DDR entstandene Texte, zu Einteilungen in affirmative und kritische, offizielle und inoffizielle Literatur. Wovon ist es abhängig, welche Texte, welche Namen in den gesamtdeutschen Kanon eingehen? Welche Erkenntnisse erbrachte die Öffnung der verschiedensten Archive nach dem Mauerfall – und welche neuen blinden Flecken? Nach einer Flut an quellengestützten Studien über die Behinderung von Autoren durch Zensur, Staatssicherheit und Parteiapparat in einer politisch „durchherrschten“ geschlossenen Gesellschaft erschienen in den letzten zwei Jahrzehnten Tagebücher und autobiographische Romane, vor allem aber auch Brief-Editionen, die einen neuartigen Einblick in die konkreten Alltagsbedingungen ermöglichen, unter welchen geschrieben wurde. Gab es das „Leseland DDR“?
Die Februar-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 09.02.2017 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Der Blick auf ostdeutsche Literatur im geteilten und im vereinten Deutschland – Kanonkämpfe und Deutungskonkurrenzen
Referentin: PD DR. Birgit Dahlke (Berlin)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: Archenhold-Strenwarte, Einstein-Saal, Alt-Treptor 1, 12435 Berlin
C.V.:
Frau Dr. Dahlke ist Literaturwissenschaftlerin und leitet seit 2016 die neu eingerichtete „Arbeits- und Forschungsstelle Privatbibliothek Christa und Gerhard Wolf“ an der Humboldt- Universität Berlin. Nach der Promotion (1994, FU Berlin) und der Habilitation (2003, HU Berlin) hatte sie Gastprofessuren inne 2007 an den Universitys of Newcastle und of Nottingham, 2008 an der University of Illinois at Urbana-Champaign sowie 2011 an der Georgetown University in Washington DC. Vortragsreisen unternahm sie in die USA, nach Kanada, Frankreich, Großbritannien, Polen, Ungarn, Lettland, Estland, Rumänien, Finnland, Belgien und in die Schweiz.
Neben diversen Aufsätzen zur Literatur des 19., 20. und 21. Jahrhunderts hat sie drei Monographien veröffentlicht:
Papierboot. Autorinnen aus der DDR – inoffiziell publiziert. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 1997 (Promotionsschrift);
Jünglinge der Moderne. Jugendkult und Männlichkeit in der Literatur um 1900. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2006 (Habilschrift) sowie
Wolfgang Hilbig (Biographie). Wehrhahn Verlag, Hannover 2011.
Abstract:
Das Bedürfnis nach Vereinfachung führte vor wie nach 1989 zu polarisierenden Wertungen über in der DDR entstandene Texte, zu Einteilungen in affirmative und kritische, offizielle und inoffizielle Literatur. Wovon ist es abhängig, welche Texte, welche Namen in den gesamtdeutschen Kanon eingehen? Welche Erkenntnisse erbrachte die Öffnung der verschiedensten Archive nach dem Mauerfall – und welche neuen blinden Flecken? Nach einer Flut an quellengestützten Studien über die Behinderung von Autoren durch Zensur, Staatssicherheit und Parteiapparat in einer politisch „durchherrschten“ geschlossenen Gesellschaft erschienen in den letzten zwei Jahrzehnten Tagebücher und autobiographische Romane, vor allem aber auch Brief-Editionen, die einen neuartigen Einblick in die konkreten Alltagsbedingungen ermöglichen, unter welchen geschrieben wurde. Gab es das „Leseland DDR“?
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 12435 Google Karte anzeigen