Übereinstimmung und Widerspruch – Funktionen und Interaktionen von Laut- und Körpersprache
Ort: Fa. GEFEG, Storkower Bogen, Storkower Straße 207, 10369 Berlin
Abstract
Funktionen und Interaktionen von Laut- und Körpersprache werden in natürlicher und künstlerischer Kommunikation analysiert. Die Untersuchung basiert auf Methoden der kognitiven Linguistik, der Embodiment- und Polyvagaltheorie sowie der Kinesik und schließt Fragen zu lateinamerikanischen interkulturellen Kontakten ein. Alte Überlebensstrategien sind noch heute in unserer Wort- und Körpersprache präsent. An zwei Beispielen wird die Verflechtung verschiedener verbaler und nonverbaler Ausdrucksmittel herausgearbeitet, die diese Gehirnfunktionen symbolisieren. Das erste ist ein natürlich-sprachliches Beispiel: ein Interview mit einem bilingualen, quechua-spanischsprachigen Peruaner, der unter einem interkulturellen Konflikt leidet. Die Worte symbolisieren die vorherrschende spanische Kultur, während die Körpersprache (die oft den Worten widerspricht) Inhalte der unterdrückten, aber von ihm hochgeschätzten Quechua-Kultur ausdrückt. Das zweite Beispiel ist ein künstlerisches Produkt: das Lied „No Tengo Problema“ („Ich habe kein Problem“) der Musikgruppe Culcha Candela, zu dem ein Video mit Tanzperformance gehört. Hier wird das Offizielle, Erlaubte und Bewusste auf Deutsch gesungen, während das Inoffizielle, Verbotene, Verborgene und Unerlaubte auf Spanisch gerappt wird. Die Sprache und der Stil machen hier den Unterschied. Als Ergebnis wird eine Vielzahl von Übereinstimmungen und Widersprüchen zwischen den beiden Ausdrucksformen aufgezeigt werden, die Interaktionen zwischen bestimmten Bereichen des Gehirns entsprechen.
CV
Studium der Hispanistik und Anglistik in Berlin und Havanna (Kuba). 1984 Promotion zur hispanistischen Sprachwissenschaft. 1996 Habilitation auf dem Gebiet der Romanischen Philologie. Gastprofessuren in Berlin, Greifswald, Rostock und Paderborn. Leitung des Fachgebietes „Romanistische Linguistik“ an der Technischen Universität Berlin (2004-2011). Universitätsprofessorin für Romanische Sprach- und Landeswissenschaften und Vorstand des Instituts für Romanistik der Universität Wien (2018-2020). Lehre, Forschung und Publikationstätigkeit zur Romanistik, Kognitiven Linguistik, Ethnolinguistik, Lateinamerikanistik, Altamerikanistik und zur Kulturwissenschaft. Feldforschungen zum Quechua in Peru, Region Cuzco (2010-2021). Gastvorträge in Peru, Bolivien, Kolumbien, Kuba und Kamerun. Mitherausgabe der Buchreihen „Interactio: Language, Culture and Embodied Cognition“, „Lenguas, sociedades y culturas en Latinoamérica“ und „Stil: Kreativität – Variation – Komparation“ bei Peter Lang International Academic Publishers. Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin seit 2012, Klassensekretarin für Geistes- und Sozialwissenschaften seit 2017, Leiterin des Arbeitskreises „Mentale Repräsentationen“ seit 2018.
Kerstin Störl
Übereinstimmung und Widerspruch – Funktionen und Interaktionen von Laut- und Körpersprache
Ort: Fa. GEFEG, Storkower Bogen, Storkower Straße 207, 10369 Berlin
Abstract
Funktionen und Interaktionen von Laut- und Körpersprache werden in natürlicher und künstlerischer Kommunikation analysiert. Die Untersuchung basiert auf Methoden der kognitiven Linguistik, der Embodiment- und Polyvagaltheorie sowie der Kinesik und schließt Fragen zu lateinamerikanischen interkulturellen Kontakten ein. Alte Überlebensstrategien sind noch heute in unserer Wort- und Körpersprache präsent. An zwei Beispielen wird die Verflechtung verschiedener verbaler und nonverbaler Ausdrucksmittel herausgearbeitet, die diese Gehirnfunktionen symbolisieren. Das erste ist ein natürlich-sprachliches Beispiel: ein Interview mit einem bilingualen, quechua-spanischsprachigen Peruaner, der unter einem interkulturellen Konflikt leidet. Die Worte symbolisieren die vorherrschende spanische Kultur, während die Körpersprache (die oft den Worten widerspricht) Inhalte der unterdrückten, aber von ihm hochgeschätzten Quechua-Kultur ausdrückt. Das zweite Beispiel ist ein künstlerisches Produkt: das Lied „No Tengo Problema“ („Ich habe kein Problem“) der Musikgruppe Culcha Candela, zu dem ein Video mit Tanzperformance gehört. Hier wird das Offizielle, Erlaubte und Bewusste auf Deutsch gesungen, während das Inoffizielle, Verbotene, Verborgene und Unerlaubte auf Spanisch gerappt wird. Die Sprache und der Stil machen hier den Unterschied. Als Ergebnis wird eine Vielzahl von Übereinstimmungen und Widersprüchen zwischen den beiden Ausdrucksformen aufgezeigt werden, die Interaktionen zwischen bestimmten Bereichen des Gehirns entsprechen.
CV
Studium der Hispanistik und Anglistik in Berlin und Havanna (Kuba). 1984 Promotion zur hispanistischen Sprachwissenschaft. 1996 Habilitation auf dem Gebiet der Romanischen Philologie. Gastprofessuren in Berlin, Greifswald, Rostock und Paderborn. Leitung des Fachgebietes „Romanistische Linguistik“ an der Technischen Universität Berlin (2004-2011). Universitätsprofessorin für Romanische Sprach- und Landeswissenschaften und Vorstand des Instituts für Romanistik der Universität Wien (2018-2020). Lehre, Forschung und Publikationstätigkeit zur Romanistik, Kognitiven Linguistik, Ethnolinguistik, Lateinamerikanistik, Altamerikanistik und zur Kulturwissenschaft. Feldforschungen zum Quechua in Peru, Region Cuzco (2010-2021). Gastvorträge in Peru, Bolivien, Kolumbien, Kuba und Kamerun. Mitherausgabe der Buchreihen „Interactio: Language, Culture and Embodied Cognition“, „Lenguas, sociedades y culturas en Latinoamérica“ und „Stil: Kreativität – Variation – Komparation“ bei Peter Lang International Academic Publishers. Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin seit 2012, Klassensekretarin für Geistes- und Sozialwissenschaften seit 2017, Leiterin des Arbeitskreises „Mentale Repräsentationen“ seit 2018.
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