Bericht vom Dezember Plenum

Bericht zum Vortrag von Prof. Dr. Michael Kaschke „Digitalisierung in Medizintechnik und Gesundheitsversorgung“

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin veranstaltete ihre öffentliche Dezember-Plenarveranstaltung am 11.12.2025 zum Thema „Digitalisierung in Medizintechnik und Gesundheitsversorgung“.

Referent hierzu war Prof. Dr. Michael Kaschke (MLS), der vor allem durch seine wissenschaftlichen Beiträge auf den Gebieten Medizin- und Halbleitertechnik sowie Optoelektronik bekannt ist. Die Veranstaltung fand im historischen Ratssaal des Rathauses Berlin-Friedrichshagen statt.

Einleitend begrüßte Gerda Haßler, Präsidentin der Leibniz-Sozietät, die Teilnehmenden und stellte den Referenten vor. Zusätzlich zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hatte Michael Kaschke mehr als 25 Jahre Top-Führungspositionen in der deutschen Hightech-Industrie inne, zuletzt von 2011 bis 2020 als Vorstandsvorsitzender der ZEISS Gruppe. In dieser Zeit entwickelt sich das Unternehmen zu einem global technologisch führenden Unternehmen. Er übte zahlreiche Aufsichtsratsmandate in großen börsennotierten Unternehmen aus, beispielsweise bei der Deutschen Telekom, und ist heute Gesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats bei BOSCH. Michael Kaschke ist derzeit Präsident des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Seit 2016 ist Michael Kaschke Mitglied der Leibniz-Sozietät.

In seinem Vortrag arbeitete Michael Kaschke sehr gut nachvollziehbar heraus, was Innovation im Gesundheitswesen bedeutet. Es geht dabei um neue Ideen und Methoden, aber auch um Technologien, Produkte und Dienstleistungen, die der besseren Gesundheitsversorgung der Patienten dienen und die die Gesamteffizienz im Gesundheitsbereich verbessern. Die Medizintechnik-Branche ist ein wichtiger Treiber dieses Prozesses. Innovative Technologien, wie Photonik, Miniaturisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik, Sensorik oder telemedizinische Lösungen bieten enorme Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung sowie zur Digitalisierung der Gesundheitsprozesse. Michael Kaschkeführte weiterhin aus, dass unsere Lebensqualität und Gesundheit sowie unsere Lebenserwartung ohne die Hunderttausende an verschiedenen Medizinprodukten nicht das wäre, was wir heute als selbstverständlich erachten. Und die Herausforderungen an die Medizintechnik für die Gesundheitsversorgung der Zukunft bleiben, getrieben durch die demografische Entwicklung, den medizinisch-technischen Fortschritt und einen erweiterten Gesundheitsbegriff, weiterhin groß. Im Vortrag wurde ausführlich auf diese Herausforderungen, die Barrieren, aber auch die Chancen einer digitalisierten und personalisierten Medizintechnik und Gesundheitsversorgung eingegangen.

Das Interesse der Teilnehmenden an den Ausführungen von Michael Kaschke bestätigte sich durch die nachfolgende intensive Diskussion, in der sowohl wissenschaftliche als auch gesellschaftlich relevante Fragen aufgeworfen und beantwortet wurden.

Weiterführende Literatur:

Kaschke, M., K.-H. Donnerhacke, M. S. Rill: Optical Devices In Ophthalmology and Optometry: Technology, Design Principles and Clinical Applications. Wiley-VCH, Berlin, 2014, ISBN: 978-3-527-41068-2

Gerhard Pfaff