AK Zeit und Evolution: Der Arbeitskreis stellt sich vor
Arbeitskreis Zeit und Evolution
gegründet 2001
Leiter:
Professor Dr. Herbert Hörz
Professor Dr. Rolf Löther
Geschichte
Franz Halberg, Vater der Chronobiologie und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2001, machte im Frühjahr 2001 in der Klasse Naturwissenschaften eine wissenschaftliche Mitteilung über seine Messungen von Zeitrhythmen mit Auswirkungen auf die Prognose und Therapie von Krankheiten. Das regte die Bildung des interdisziplinären Arbeitskreises „Zeitrhythmik“ unter Leitung von Herbert Hörz an, um Rhythmik und Zyklizität in Natur, Gesellschaft und menschlichem Verhalten zu untersuchen. Im November 2003 fand eine Sitzung zu Zeit und Evolution des Lebendigen gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Evolutionsforschung als Rekonstruktion der Vergangenheit“ (Leitung: Rolf Löther) statt. Beide vereinigten sich danach zum Arbeitskreis „Zeit und Evolution“.
Nachdem die Thematik im Rahmen des in der Sozietät verfügbaren Potenzials abgearbeitet war, wurde 2007 die mehrjährige kontinuierliche und fruchtbare Arbeit des Arbeitskreises beendet.
Kurzbeschreibung von Gegenstand und Aufgaben
Der Arbeitskreis befasste sich mit der zeitlichen Dauer, Ordnung und Richtung des Geschehens in Natur, Mensch und Gesellschaft, ihrer subjektiven Wahrnehmung und ihrer wissenschaftlichen Erforschung. Zeitverständnis, Zeitmessung und die relative und absolute (numerische) Datierung der Vergangenheit in Geschichte und Gegenwart waren Gegenstand von Tagungen. Es ging um die Zyklizität und Gerichtetheit der Entwicklung in Natur und Gesellschaft, die sich wesentlich durch die Rekonstruktion der Vergangenheit, d.h. der kosmischen Evolution, der Erd- und Lebensgeschichte und der Menschengeschichte mit ihren zeitlichen Charakteristika. von kosmisch-physikalischer, irdischer, gesellschaftsgeschichtlich-kultureller und individuellen Zeitdimension erschließt. Weltanschauliche Auseinandersetzungen um Zeitbestimmungen waren zu thematisieren. Das Verhältnis von Kreationismus und Darwinismus wurde ebenso diskutiert wie die Evolution von Geschlechterrollen. Unter konkret-historischen natürlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nutzen Menschen die ihnen zur Verfügung stehende Zeit auf verschiedene Weise. Kenntnis der Vergangenheit kann helfen, die Zukunft zu gestalten. Das war zu analysieren.
Arbeitsweise
Der Arbeitskreis vereinte sowohl Mitglieder beider Klassen der Leibniz-Sozietät als auch Nicht-Mitglieder. Jährlich fanden zwei gründlich vorbereitete Sitzungen zu einem Thema statt. Erkenntnisse zu Zeitrhythmik und Evolution wurden so aus Geologie, Meteorologie, Biologie, Medizin, Philosophie und Gesellschaftstheorie jeweils in einem einleitenden Vortrag vorgestellt, der dann zu fruchtbaren Diskussionen des interdisziplinär zusammengesetzten Teilnehmerkreises führte. In Leibniz-Intern erschienen ausführliche Berichte über die Inhalte der Vorträge und die entsprechende Diskussion.
Literatur:
Leibniz-Sozietät e. V. Geschichte, Leistungen, Perspektiven einer Wissenschaftsakademie sui generis. Berlin 2004, S. 20
Franz Halberg im Treffpunkt Alltagsphysik-Alltagsphysiologie-Alltagsökologie
Autobiographie mit zeitgenössischer Wertung mit Othild Schwartzkopff, Germaine Cornélissen, Herbert Hörz, Wolfdietrich Hartung. In: Leibniz-online 07/2010
Herbert Hörz, Franz Halberg und die Leibniz-Sozietät. Anmerkungen zu unserer philosophischen Debatte über Rhythmen und Zyklen. In: Leibniz-online 07/2010