Alpine Naturgefahren im Klimawandel und Perspektiven der Vorhersage
Abstract:
Alpine Naturgefahren haben schon heute eine erhebliche ökonomische und sicherheitstechnische Bedeutung im Alpenraum. Verschiedene Prozesse die zu Alpinen Naturgefahren führen, nehmen in den letzten Jahrzehnten an Intensität und Häufigkeit deutlich zu. Dies ist insbesondere auf häufigere Starkniederschlagsereignisse und die Veränderung hochalpiner Geosysteme durch Gletscher- und Permafroständerungen zurückzuführen. Im Vortrag werden die Veränderungen der Gletscher- und Permafrostsysteme (am Beispiel von Zugspitze und Ötztal) sowie von Steinschlägen, Murgängen und Felsstürzen beleuchtet. Anhand einer viertausendjährigen Murgangchronologie am Plansee (Österreich) wird gezeigt, dass in den letzten einhundert Jahren die Häufigkeit von Murgängen um ein Mehrfaches zugenommen hat. Mit Hilfe von Fels-Eis-mechanischen Modellen, die auf Temperaturen reagieren, werden Versuche unternommen, zukünftige Entwicklungen von Felsstabilitäten zu modellieren. Im Projekt AlpSenseRely werden Vorhersagetechniken entwickelt, um alpine Naturgefahren besser vorhersehen zu können. Ein prominentes Objekt dabei ist der Hochvogel in den Allgäuer Alpen, an dem umfangreiche Mess- und Sendetechnik für den Alpenraum erprobt wird.
Vita:
Michael Krautblatter bekleidet die Professur für Analyse, Monitoring und Frühwarnung von Hangbewegungen an der TU München. Er studierte Geographie und Geologie an den Universitäten Passau, Erlangen und Durham (UK). Anschließend forschte er an den Universitäten Erlangen, Oxford (UK) und Bonn und promovierte 2009 in Bonn mit Auszeichnung über Permafrost in alpinen Felswänden und deren Destabilisierung. Als Dozent in der Geomorphologie- und Umweltforschungsgruppe in Bonn baute er die „PermaSlope“ Doktoranden-Gruppe auf und etablierte ein Gefrierlabor. Michael Krautblatter untersucht seit 2004 Naturgefahren, Hangbewegungen und Permafrostsysteme. Zentrale Themen sind die nicht-invasive Quantifizierung und das Monitoring von Permafrost in instabilen Fels- und Lockergesteinshängen, die Quantifizierung von Magnitude, Frequenz und Interkonnektivität von Hangbewegungen sowie die Vorhersage von Hangbewegungen basierend auf Schwellenwerten, mechanischen Modellen und Systemverständnis. Theorie-, Feld-, Labor- und Modell-basierte Forschungen werden gegenwärtig in internationalen Projekten in den Alpen und der Arktis durchgeführt. Die Hangbewegungsgruppe der TU München, in die Michael Krautblatter stark involviert ist, erforscht kurz-, mittel- und langfristige Vorhersagemöglichkeiten für alpine Hangbewegungen.
Michael Krautblatter (MLS)
Ort: Mohrenstraße 40/41, Raum 415
Alpine Naturgefahren im Klimawandel und Perspektiven der Vorhersage
Abstract:
Alpine Naturgefahren haben schon heute eine erhebliche ökonomische und sicherheitstechnische Bedeutung im Alpenraum. Verschiedene Prozesse die zu Alpinen Naturgefahren führen, nehmen in den letzten Jahrzehnten an Intensität und Häufigkeit deutlich zu. Dies ist insbesondere auf häufigere Starkniederschlagsereignisse und die Veränderung hochalpiner Geosysteme durch Gletscher- und Permafroständerungen zurückzuführen. Im Vortrag werden die Veränderungen der Gletscher- und Permafrostsysteme (am Beispiel von Zugspitze und Ötztal) sowie von Steinschlägen, Murgängen und Felsstürzen beleuchtet. Anhand einer viertausendjährigen Murgangchronologie am Plansee (Österreich) wird gezeigt, dass in den letzten einhundert Jahren die Häufigkeit von Murgängen um ein Mehrfaches zugenommen hat. Mit Hilfe von Fels-Eis-mechanischen Modellen, die auf Temperaturen reagieren, werden Versuche unternommen, zukünftige Entwicklungen von Felsstabilitäten zu modellieren. Im Projekt AlpSenseRely werden Vorhersagetechniken entwickelt, um alpine Naturgefahren besser vorhersehen zu können. Ein prominentes Objekt dabei ist der Hochvogel in den Allgäuer Alpen, an dem umfangreiche Mess- und Sendetechnik für den Alpenraum erprobt wird.
Vita:
Michael Krautblatter bekleidet die Professur für Analyse, Monitoring und Frühwarnung von Hangbewegungen an der TU München. Er studierte Geographie und Geologie an den Universitäten Passau, Erlangen und Durham (UK). Anschließend forschte er an den Universitäten Erlangen, Oxford (UK) und Bonn und promovierte 2009 in Bonn mit Auszeichnung über Permafrost in alpinen Felswänden und deren Destabilisierung. Als Dozent in der Geomorphologie- und Umweltforschungsgruppe in Bonn baute er die „PermaSlope“ Doktoranden-Gruppe auf und etablierte ein Gefrierlabor. Michael Krautblatter untersucht seit 2004 Naturgefahren, Hangbewegungen und Permafrostsysteme. Zentrale Themen sind die nicht-invasive Quantifizierung und das Monitoring von Permafrost in instabilen Fels- und Lockergesteinshängen, die Quantifizierung von Magnitude, Frequenz und Interkonnektivität von Hangbewegungen sowie die Vorhersage von Hangbewegungen basierend auf Schwellenwerten, mechanischen Modellen und Systemverständnis. Theorie-, Feld-, Labor- und Modell-basierte Forschungen werden gegenwärtig in internationalen Projekten in den Alpen und der Arktis durchgeführt. Die Hangbewegungsgruppe der TU München, in die Michael Krautblatter stark involviert ist, erforscht kurz-, mittel- und langfristige Vorhersagemöglichkeiten für alpine Hangbewegungen.
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