Geflügelte Tiger und bunte Hörnchen: Werden wir uns an Epidemien mit exotischen Viren gewöhnen müssen?
Abstract: Durch Arthropoden übertragene Viren (Arboviren) sind ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem. Weltweit sind Arboviren für 17 % aller Infektionskrankheiten und ca. 1 Million Todesfälle verantwortlich. Arbovirosen können durch über 100 verschiedene Arboviren hervorgerufen werden. In den letzten Jahren haben sich insbesondere Stechmücken-übertragenen Arboviren mit dem Reise- und Warenverkehr weltweit stark ausgebreitet und Pandemien und Epidemien hervorgerufen. Vom Nationalen Referenzzentrum für Tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut wird ein breites diagnostisches Erregerspektrum angeboten, welches u. a. in den Tropen vorkommende aber auch mittlerweile in Deutschland nachgewiesene Arboviren umfasst. Für viele dieser viralen Erreger gibt es nur wenige etablierte Untersuchungsverfahren, zudem sind Kenntnisse über diese Infektionen in Deutschland gering. Anhand von aktuellen klinischen und diagnostischen Fällen werden im Vortrag einige ausgewählte Arbovirosen vorgestellt. Außerdem wird ein aktueller Überblick über die Klinik, Diagnostik und Epidemiologie dieser Erkrankungen gegeben.
Vita: Jonas Schmidt-Chanasit (geb. 1979 in Berlin-Pankow) studierte zwischen 2000 und 2006 Humanmedizin an der Charité in Berlin und wurde 2006 zum Dr. med. promoviert. Während der Erarbeitung der Dissertation war er als Gastwissenschaftler an der Kasetsart-Universität in Bangkok tätig. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand am Institut für Medizinische Virologie der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main und habilitierte sich dort 2010 im Fach Virologie. Seit 2010 leitet er das Kooperationszentrum der WHO für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg. Nach Rufen an die Universitäten Greifswald und Frankfurt am Main ist er seit 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Arbovirologie an der Universität Hamburg und Leiter der Abteilung für Arbovirologie und Entomologie am BNITM. Die von Jonas Schmidt-Chanasit geleiteten Forschungsgruppen befassen sich mit Emerging und Re-Emerging Viruses (z. B. Ebola-Virus, Borna-Virus, Zika-Virus, Chikungunya-Virus oder Usutu-Virus). Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den durch Stechmücken und andere saugstechende Gliederfüßer übertragenen Viren (Arboviren). Insbesondere wird die Interaktion zwischen Arboviren und ihren Vektoren erforscht und wie diese die Virusevolution beeinflusst. Darüber hinaus werden in den Forschungsgruppen Modelle entwickelt, um Arbovirus-Epidemien besser vorhersagen zu können.
Die Sitzung findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Zoom) statt.
Der Zoom-Einladungslink ist folgender:
https://tu-darmstadt.zoom.us/j/67689935109?pwd=OU5CSnZmTE9FWVBabStab1hjU1FmQT09
Meeting-ID: 676 8993 5109
Jonas Schmidt-Chanasit (MLS)
Geflügelte Tiger und bunte Hörnchen: Werden wir uns an Epidemien mit exotischen Viren gewöhnen müssen?
Abstract:
Durch Arthropoden übertragene Viren (Arboviren) sind ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem. Weltweit sind Arboviren für 17 % aller Infektionskrankheiten und ca. 1 Million Todesfälle verantwortlich. Arbovirosen können durch über 100 verschiedene Arboviren hervorgerufen werden. In den letzten Jahren haben sich insbesondere Stechmücken-übertragenen Arboviren mit dem Reise- und Warenverkehr weltweit stark ausgebreitet und Pandemien und Epidemien hervorgerufen. Vom Nationalen Referenzzentrum für Tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut wird ein breites diagnostisches Erregerspektrum angeboten, welches u. a. in den Tropen vorkommende aber auch mittlerweile in Deutschland nachgewiesene Arboviren umfasst. Für viele dieser viralen Erreger gibt es nur wenige etablierte Untersuchungsverfahren, zudem sind Kenntnisse über diese Infektionen in Deutschland gering. Anhand von aktuellen klinischen und diagnostischen Fällen werden im Vortrag einige ausgewählte Arbovirosen vorgestellt. Außerdem wird ein aktueller Überblick über die Klinik, Diagnostik und Epidemiologie dieser Erkrankungen gegeben.
Vita:
Jonas Schmidt-Chanasit (geb. 1979 in Berlin-Pankow) studierte zwischen 2000 und 2006 Humanmedizin an der Charité in Berlin und wurde 2006 zum Dr. med. promoviert. Während der Erarbeitung der Dissertation war er als Gastwissenschaftler an der Kasetsart-Universität in Bangkok tätig. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand am Institut für Medizinische Virologie der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main und habilitierte sich dort 2010 im Fach Virologie. Seit 2010 leitet er das Kooperationszentrum der WHO für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg. Nach Rufen an die Universitäten Greifswald und Frankfurt am Main ist er seit 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Arbovirologie an der Universität Hamburg und Leiter der Abteilung für Arbovirologie und Entomologie am BNITM. Die von Jonas Schmidt-Chanasit geleiteten Forschungsgruppen befassen sich mit Emerging und Re-Emerging Viruses (z. B. Ebola-Virus, Borna-Virus, Zika-Virus, Chikungunya-Virus oder Usutu-Virus). Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den durch Stechmücken und andere saugstechende Gliederfüßer übertragenen Viren (Arboviren). Insbesondere wird die Interaktion zwischen Arboviren und ihren Vektoren erforscht und wie diese die Virusevolution beeinflusst. Darüber hinaus werden in den Forschungsgruppen Modelle entwickelt, um Arbovirus-Epidemien besser vorhersagen zu können.
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