November-Sitzung der Klasse NWTW der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin
11. November 2021 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin führt ihre öffentliche wissenschaftliche November-Sitzung am 11. November 2021 in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr in Berlin durch zum Thema
Klimawandel, Ressourcen und Energieversorgung der Zukunft – Gründe für eine schnellstmögliche Energiewende (ökologisch, sozial, ökonomisch)
Ort: Projekt Humanontogenetik, Humboldt Universität zu Berlin, Raum 415, Mohrenstraße 40/41, 10117 Berlin
Vortragender: Prof. Dr. Wolfgang Methling (MLS)
Abstract:
Obwohl inzwischen keine wissenschaftlich begründeten Zweifel an der hauptsächlich anthropogen verursachten Erwärmung der Erdatmosphäre und dem daraus resultierenden globalen Klimawandel auf der Erde bestehen, werden häufig die Dimension und Geschwindigkeit dieser Prozesse unterschätzt. Die Analysen, Berichte und Projektionen des Weltklimarates (IPPC) belegen, dass die Erderwärmung rasant voranschreitet und die bisher auf internationalen Kongressen politisch beschlossenen Ziele der Begrenzung der Erwärmung um 2 ° C (Tokyo) bzw. 1,5 ° C (Paris) bis 2100 nur noch erreicht werden können, wenn die Emission von Treibhausgasen radikal reduziert wird. Dabei spielt das bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Gas) entstehende CO2die Hauptrolle als Treiber der Erderwärmung. Die Konzentration von CO2 ist von ca. 280 ppm inzwischen auf ca. 410 ppm angestiegen. Selbst bei einer Reduzierung der Emissionen wird der Klimawandel nicht aufgehalten, sondern nur verlangsamt. Hinzu kommt, dass die Reichweite der Ressourcen auf wenige Jahrhunderte begrenzt ist und bei ihrer Förderung und Verbrennung erhebliche weitere Belastungen der Umwelt (Luft, Boden, Wasser, Landschaft) entstehen. Deshalb ist ein schnellstmöglicher Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern für die Erzeugung von Strom, Wärme und Mobilität und die vollständige Umstellung auf die Nutzung der Energie der Sonne (Wind, Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft, Meeresenergie, Erdwärme u.a.) unabdingbar. Die Kraft der Sonne ist nach irdischen Maßstäben (fast) unerschöpflich. Sie zu nutzen, ist ein Gebot der ökologischen, ökonomischen und sozialen Vernunft und Verantwortung, kein ideologisch begründeter Irrweg.
Vita:
Wolfgang Methling, 1947 in Kavelstorf, Krs. Rostock, geboren, studierte von 1966 bis 1971 Veterinärmedizin an der Universität Leipzig (Abschluss Dipl.-Vet. med.). Von 1971 bis 1985 war er als wiss. Assistent und Oberassistent im Wissenschaftsbereich Tierhygiene und Strahlenbiologie der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin der Universität Leipzig tätig. Die Promotion A (Dr. med. vet.) schloss er 1978 mit einer Dissertation zur Wirkung des sichtbaren Lichtes auf die Infektionsabwehr von Kälbern ab. 1982 erwarb er die Qualifikation als Fachtierarzt für Tierhygiene. Seine Dissertation zur Promotion B (Dr. sc. med. vet.) befasste sich 1984 mit der Keimflora in Schweineställen. 1985 wurde er als Dozent für Tierhygiene an die Sektion Tierproduktion der Universität Rostock berufen. 1989 wurde ihm der Titel Veterinärrat (VR) verliehen.
Von 1978 bis 1990 arbeitete Wolfgang Methling in forschungskoordinierenden Gremien der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften der DDR mit. 1992 erfolgte die Berufung als Professor für Tiergesundheitslehre an der Universität Rostock. Von 1996 bis 1998 war er Sprecher des Fachbereiches Agrarökologie der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock. Seine wichtigsten Arbeitsgebiete in Lehre und Forschung waren über viele Jahre Umweltgerechte Tierhaltung, Ökologischer Landbau, Umwelthygiene, Tierhygiene, Tierseuchen- und Tiergesundheitslehre, Tierschutz, Ökotoxikologie und Biotechnologie. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind in mehr als 100 Publikationen nachzulesen.
Von 1998 bis 2006 war Wolfgang Methling Umweltminister (2002 bis 2006 Stellv. Ministerpräsident) in der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Akademie für nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern, seit 2013 Mitglied des Wiss. Beirates des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V., seit 2014 Mitglied im Vorstand von Eurosolar Deutschland. 2020/21 war er Mitglied des Zukunftsrates der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, der ein Programm für die nachhaltige Entwicklung des Landes entwickelt hat.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin führt ihre öffentliche wissenschaftliche November-Sitzung am 11. November 2021 in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr in Berlin durch zum Thema
Klimawandel, Ressourcen und Energieversorgung der Zukunft – Gründe für eine schnellstmögliche Energiewende (ökologisch, sozial, ökonomisch)
Ort: Projekt Humanontogenetik, Humboldt Universität zu Berlin, Raum 415, Mohrenstraße 40/41, 10117 Berlin
Vortragender: Prof. Dr. Wolfgang Methling (MLS)
Abstract:
Obwohl inzwischen keine wissenschaftlich begründeten Zweifel an der hauptsächlich anthropogen verursachten Erwärmung der Erdatmosphäre und dem daraus resultierenden globalen Klimawandel auf der Erde bestehen, werden häufig die Dimension und Geschwindigkeit dieser Prozesse unterschätzt. Die Analysen, Berichte und Projektionen des Weltklimarates (IPPC) belegen, dass die Erderwärmung rasant voranschreitet und die bisher auf internationalen Kongressen politisch beschlossenen Ziele der Begrenzung der Erwärmung um 2 ° C (Tokyo) bzw. 1,5 ° C (Paris) bis 2100 nur noch erreicht werden können, wenn die Emission von Treibhausgasen radikal reduziert wird. Dabei spielt das bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Gas) entstehende CO2 die Hauptrolle als Treiber der Erderwärmung. Die Konzentration von CO2 ist von ca. 280 ppm inzwischen auf ca. 410 ppm angestiegen. Selbst bei einer Reduzierung der Emissionen wird der Klimawandel nicht aufgehalten, sondern nur verlangsamt. Hinzu kommt, dass die Reichweite der Ressourcen auf wenige Jahrhunderte begrenzt ist und bei ihrer Förderung und Verbrennung erhebliche weitere Belastungen der Umwelt (Luft, Boden, Wasser, Landschaft) entstehen. Deshalb ist ein schnellstmöglicher Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern für die Erzeugung von Strom, Wärme und Mobilität und die vollständige Umstellung auf die Nutzung der Energie der Sonne (Wind, Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft, Meeresenergie, Erdwärme u.a.) unabdingbar. Die Kraft der Sonne ist nach irdischen Maßstäben (fast) unerschöpflich. Sie zu nutzen, ist ein Gebot der ökologischen, ökonomischen und sozialen Vernunft und Verantwortung, kein ideologisch begründeter Irrweg.
Vita:
Wolfgang Methling, 1947 in Kavelstorf, Krs. Rostock, geboren, studierte von 1966 bis 1971 Veterinärmedizin an der Universität Leipzig (Abschluss Dipl.-Vet. med.). Von 1971 bis 1985 war er als wiss. Assistent und Oberassistent im Wissenschaftsbereich Tierhygiene und Strahlenbiologie der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin der Universität Leipzig tätig. Die Promotion A (Dr. med. vet.) schloss er 1978 mit einer Dissertation zur Wirkung des sichtbaren Lichtes auf die Infektionsabwehr von Kälbern ab. 1982 erwarb er die Qualifikation als Fachtierarzt für Tierhygiene. Seine Dissertation zur Promotion B (Dr. sc. med. vet.) befasste sich 1984 mit der Keimflora in Schweineställen. 1985 wurde er als Dozent für Tierhygiene an die Sektion Tierproduktion der Universität Rostock berufen. 1989 wurde ihm der Titel Veterinärrat (VR) verliehen.
Von 1978 bis 1990 arbeitete Wolfgang Methling in forschungskoordinierenden Gremien der Akademie für Landwirtschaftswissenschaften der DDR mit. 1992 erfolgte die Berufung als Professor für Tiergesundheitslehre an der Universität Rostock. Von 1996 bis 1998 war er Sprecher des Fachbereiches Agrarökologie der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock. Seine wichtigsten Arbeitsgebiete in Lehre und Forschung waren über viele Jahre Umweltgerechte Tierhaltung, Ökologischer Landbau, Umwelthygiene, Tierhygiene, Tierseuchen- und Tiergesundheitslehre, Tierschutz, Ökotoxikologie und Biotechnologie. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind in mehr als 100 Publikationen nachzulesen.
Von 1998 bis 2006 war Wolfgang Methling Umweltminister (2002 bis 2006 Stellv. Ministerpräsident) in der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Akademie für nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern, seit 2013 Mitglied des Wiss. Beirates des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V., seit 2014 Mitglied im Vorstand von Eurosolar Deutschland. 2020/21 war er Mitglied des Zukunftsrates der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, der ein Programm für die nachhaltige Entwicklung des Landes entwickelt hat.
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