Novbember-Sitzung des Plenums der Leibniz-Sozietät
10. November 2016 - 13:30 - 15:30
Die November-Sitzung des Plenums der Leibniz-Sozietät wird am 10.11.2016 als öffentliche wissenschaftliche Sitzung durchgeführt zum Thema:
Medizin und Revolution
Referent: Wolfgang Eckhart (MLS)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Eckart studierte seit 1971 Medizin, Geschichte und Philosophie in Münster. 1978 verteidigte er seine Dissertation über den Wittenberger Arzt Daniel Sennert (1572–1637), 1986 die Habilitationsschrift über „Deutsche Ärzte in Japan und China“. Von 1988 bis 1992 war er Professor für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Jahr 1992 wurde er auf den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin an der Universität Heidelberg berufen. Von 1996 bis 1998 war er Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte. 2002 wurde er der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. zugewählt; seit 2009 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. 2016 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Entstehung der neuzeitlichen Medizin im 16. und 17. Jahrhundert, Medizin in der schönen Literatur, Medizin im europäischen Kolonialimperialismus, ärztliche Missionen, Medizin und Krieg sowie Medizin und auswärtige Kulturpolitik in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus.
Abstract:
Revolution und Medizin, sicherlich kein alltägliches Vortragsthema. Der nähere Blick aber zeigt, dass es immer wieder gerade die politisch revolutionären Bruchzonen in der europäischen Geschichte waren, die auch der Medizin entscheidende Schübe zu einer kritischeren Positionierung in wissenschaftlicher als auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht verliehen haben. Blicke auf die immense Bedeutung der Französischen Revolution 1789 für die Entwicklung einer kritischen, naturwissenschaftlich orientierten Medizin, auf die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung junger Ärzte im Umfeld des bürgerlichen Revolutionsversuchs 1848, aber auch auf den Kampf des Rates der Volksbeauftragten um gesundheitspolitische Krisenbewältigung und Neuordnung der öffentlichen Gesundheitspflege 1918/19 zeigen dies schnell.
Im Vortrag soll zunächst auf diese Phänomene der europäischen Medizingeschichte zwischen 1789 und 1933 eingegangen werden. Dass sich im Anschluss daran Fragen insbesondere im deutschen Kontext auch hinsichtlich politischer Brüche und ihrer Bedeutung für die Medizin 1933, 1945/49 und 1989/90 ergeben – ganz unabhängig davon, ob auch sie im Kontext der Zeit schon als Revolutionen zu deuten sind -, liegt auf der Hand.
Die November-Sitzung des Plenums der Leibniz-Sozietät wird am 10.11.2016 als öffentliche wissenschaftliche Sitzung durchgeführt zum Thema:
Medizin und Revolution
Referent: Wolfgang Eckhart (MLS)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Eckart studierte seit 1971 Medizin, Geschichte und Philosophie in Münster. 1978 verteidigte er seine Dissertation über den Wittenberger Arzt Daniel Sennert (1572–1637), 1986 die Habilitationsschrift über „Deutsche Ärzte in Japan und China“. Von 1988 bis 1992 war er Professor für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Jahr 1992 wurde er auf den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin an der Universität Heidelberg berufen. Von 1996 bis 1998 war er Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte. 2002 wurde er der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. zugewählt; seit 2009 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. 2016 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Entstehung der neuzeitlichen Medizin im 16. und 17. Jahrhundert, Medizin in der schönen Literatur, Medizin im europäischen Kolonialimperialismus, ärztliche Missionen, Medizin und Krieg sowie Medizin und auswärtige Kulturpolitik in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus.
Abstract:
Revolution und Medizin, sicherlich kein alltägliches Vortragsthema. Der nähere Blick aber zeigt, dass es immer wieder gerade die politisch revolutionären Bruchzonen in der europäischen Geschichte waren, die auch der Medizin entscheidende Schübe zu einer kritischeren Positionierung in wissenschaftlicher als auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht verliehen haben. Blicke auf die immense Bedeutung der Französischen Revolution 1789 für die Entwicklung einer kritischen, naturwissenschaftlich orientierten Medizin, auf die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung junger Ärzte im Umfeld des bürgerlichen Revolutionsversuchs 1848, aber auch auf den Kampf des Rates der Volksbeauftragten um gesundheitspolitische Krisenbewältigung und Neuordnung der öffentlichen Gesundheitspflege 1918/19 zeigen dies schnell.
Im Vortrag soll zunächst auf diese Phänomene der europäischen Medizingeschichte zwischen 1789 und 1933 eingegangen werden. Dass sich im Anschluss daran Fragen insbesondere im deutschen Kontext auch hinsichtlich politischer Brüche und ihrer Bedeutung für die Medizin 1933, 1945/49 und 1989/90 ergeben – ganz unabhängig davon, ob auch sie im Kontext der Zeit schon als Revolutionen zu deuten sind -, liegt auf der Hand.
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen