Mai-Sitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften
8. Mai 2014 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 08. Mai 2014 stattfindenden Mai-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Horst Schützler (Berlin):
J. W. Stalin im Meinungsstreit in Rußland
10.00 bis 12.00 Uhr, Balkon-Saal
C.V.:
Prof. Schützler studierte von 1954 bis 1958 Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er spezialisierte sich im Fachgebiet Geschichte der UdSSR.
Von 1958 bis 1992 war er an der Fachrichtung bzw. Sektion Geschichte bzw. am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität in Lehre, Forschung und Wissenschaftsorganisation als Assistent/Oberassistent, ab 1971 als Dozent (1963 Promotion A, 1978 Promotion B) und ab 1981 als ordentlicher Professor sowie 1979 bis 1990 als Leiter des Bereichs Geschichte der UdSSR und des sozialistischen Weltsystems tätig.
Er lehrte, forschte und publizierte zur Geschichte Russlands, der Sowjetunion und der deutsch-russischen/sowjetischen Beziehungen. Studienaufenthalte in der Sowjetunion waren dazu hilfreich.
Thematische Schwerpunkte der letzten zwei Jahrzehnte waren die russische Historiographie zur Geschichte der Sowjetunion und speziell die Darstellung des Großen Vaterländischen Krieges in der Geschichtsschreibung und Publizistik Russlands.
Schützler arbeitete in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien sowie ehrenamtlich in gesellschaftlichen Funktionen, so von 1980 bis 1990 als Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft der Humboldt-Universität und zuletzt als Stellvertretender Vorsitzender der „Berliner Freunde der Völker Russlands e. V.“. Im April 2011 ehrte ihn der Präsident der Russischen Föderation, Dmitri Medwedjew, mit der Puschkin-Medaille.
Abstract:
Der Meinungsstreit um J. W. Stalin ist ein gesellschaftliches Phänomen in Russland.
Wechselnde Auf- und Abwertungen seiner Person und seiner Handlungen sind mit wechselnden Machtverhältnissen verbunden. Der Streit war und ist zugleich immer eine offene oder verdeckte Auseinandersetzung um die Sowjetunion, ihre Gesellschaftsordnung und ihr Erbe und damit von großer Vehemenz.
Tausende von Publikationen, darunter viel Trivialliteratur, und Meinungsäußerungen an anderer Stelle sind – unübersehbar für den Einzelnen – erschienen.
Der Streit um die Entschlüsselung seiner Persönlichkeit, seine Stellung in der Gesellschaft, seine Verdienste als auch seine Verbrechen wird unter den Bedingungen einer nationalen Identitätsfindung und marktwirtschaftlicher Meinungsbildung ausgetragen. Trotz aller Beteuerungen von Objektivität und Entpolitisierung schwingen dabei die jeweiligen politischen und ideologischen Positionen und manche Alterswünsche mit. Nicht zuletzt wirkt auch das existenzielle Interesse, am „heißen“ Thema Geld zu verdienen. Auch das ehrliche Ringen um Wahrheitsfindung ist vorhanden.
Der Diskurs um Stalin ist mit der Auseinandersetzung um den Stalinismus eng verbunden. Beides wird die Gesellschaft in Russland weiterhin beschäftigen.
Die Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften lädt zur planmäßig am 08. Mai 2014 stattfindenden Mai-Sitzung ein, auf der der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt wird:
Horst Schützler (Berlin):
J. W. Stalin im Meinungsstreit in Rußland
10.00 bis 12.00 Uhr, Balkon-Saal
C.V.:
Prof. Schützler studierte von 1954 bis 1958 Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er spezialisierte sich im Fachgebiet Geschichte der UdSSR.
Von 1958 bis 1992 war er an der Fachrichtung bzw. Sektion Geschichte bzw. am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität in Lehre, Forschung und Wissenschaftsorganisation als Assistent/Oberassistent, ab 1971 als Dozent (1963 Promotion A, 1978 Promotion B) und ab 1981 als ordentlicher Professor sowie 1979 bis 1990 als Leiter des Bereichs Geschichte der UdSSR und des sozialistischen Weltsystems tätig.
Er lehrte, forschte und publizierte zur Geschichte Russlands, der Sowjetunion und der deutsch-russischen/sowjetischen Beziehungen. Studienaufenthalte in der Sowjetunion waren dazu hilfreich.
Thematische Schwerpunkte der letzten zwei Jahrzehnte waren die russische Historiographie zur Geschichte der Sowjetunion und speziell die Darstellung des Großen Vaterländischen Krieges in der Geschichtsschreibung und Publizistik Russlands.
Schützler arbeitete in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien sowie ehrenamtlich in gesellschaftlichen Funktionen, so von 1980 bis 1990 als Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft der Humboldt-Universität und zuletzt als Stellvertretender Vorsitzender der „Berliner Freunde der Völker Russlands e. V.“. Im April 2011 ehrte ihn der Präsident der Russischen Föderation, Dmitri Medwedjew, mit der Puschkin-Medaille.
Abstract:
Der Meinungsstreit um J. W. Stalin ist ein gesellschaftliches Phänomen in Russland.
Wechselnde Auf- und Abwertungen seiner Person und seiner Handlungen sind mit wechselnden Machtverhältnissen verbunden. Der Streit war und ist zugleich immer eine offene oder verdeckte Auseinandersetzung um die Sowjetunion, ihre Gesellschaftsordnung und ihr Erbe und damit von großer Vehemenz.
Tausende von Publikationen, darunter viel Trivialliteratur, und Meinungsäußerungen an anderer Stelle sind – unübersehbar für den Einzelnen – erschienen.
Der Streit um die Entschlüsselung seiner Persönlichkeit, seine Stellung in der Gesellschaft, seine Verdienste als auch seine Verbrechen wird unter den Bedingungen einer nationalen Identitätsfindung und marktwirtschaftlicher Meinungsbildung ausgetragen. Trotz aller Beteuerungen von Objektivität und Entpolitisierung schwingen dabei die jeweiligen politischen und ideologischen Positionen und manche Alterswünsche mit. Nicht zuletzt wirkt auch das existenzielle Interesse, am „heißen“ Thema Geld zu verdienen. Auch das ehrliche Ringen um Wahrheitsfindung ist vorhanden.
Der Diskurs um Stalin ist mit der Auseinandersetzung um den Stalinismus eng verbunden. Beides wird die Gesellschaft in Russland weiterhin beschäftigen.
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen