Mai-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften
7. Mai 2015 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften veranstaltet ihre Mai-Sitzung am 07.Mai 2015. Es wird der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt:
Gudrun Scholz(MLS):
Mechanochemie fluoridischer Festkörper – von der mechanischen Aktivierung zur mechanisch stimulierten Synthese
07. Mai 2015, 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Frau Dr. Scholz ist Chemikerin und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2014. Nach der Promotion auf quantenchemischem Gebiet (1984) an der Humboldt-Universität zu Berlin wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Zentralinstitut für Anorganische Chemie der AdW der DDR (1984 – 1991), gefolgt von einer Tätigkeit am Zentrum für Anorganische Polymere (KAI e.V., Berlin) (1992-1993). 1994 kehrte sie an die HU Berlin zurück und begann Arbeiten auf dem Gebiet der Magnetresonanz (Festkörper-ESR) und später Festkörper-NMR. 2004 habilitierte sie sich auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie und ist seitdem Privatdozentin am Institut für Chemie der HU Berlin und Leiterin des Festkörper-NMR-Labors. Mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit verbunden waren Arbeitsaufenthalte als „visiting scholar“ am Argonne National Lab. (USA) sowie als Gastdozentin und Gastprofessorin an der Université du Maine (Le Mans, Frankreich).
Ihre wissenschaftlichen Interessen sind gerichtet auf die Spezies-Identifizierung in nanostrukturierten fluoridischen Festkörpern und deren Bildungsmechanismen, insbesondere bei mechanochemischen Synthesen. Diese Arbeiten werden mit Teilprojekten sowohl im Sonderforschungsbereich 1109 (HU Berlin) als auch im Graduiertenkolleg 1582/2 (FU, HU Berlin) gefördert. Die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen in 132 Publikationen dokumentiert vor.
Abstract:
Mechanochemische Reaktionen werden als Alternative zu konventionellen chemischen Syntheserouten für die Präparation neuer Materialien zunehmend genutzt. Dabei sind Kugelmühlen ohne zusätzliche Lösungsmittel in der Mechanochemie weit verbreitet. Das betrifft nicht nur die Zerkleinerung von Materialien bis zu Partikelgrößen im nm-Bereich, sondern auch die Synthese von anorganischen und organischen Materialien sowie anorganisch-organischen Hybridmaterialien.
Im Vortrag wird nach einem kurzen historischen Überblick zur Entwicklung der Mechanochemie zunächst auf die Besonderheiten mechanochemischer Reaktionen und die daraus resultierenden Konsequenzen, einschließlich der apparativen Ausrüstung, eingegangen.
Schwerpunkt des Vortrages bilden Ergebnisse zur Mechanochemie fluoridischer Festkörper, insbesondere von Erdalkalimetallfluoriden. Hier bietet die mechanochemische Synthese, die von uns 2012 erstmalig publiziert wurde, einen sehr einfachen, schnellen, direkten und lösungsmittelfreien Zugang zu nanokristallinen Erdalkalimetallfluoriden.
MX2 + 2 NH4F → MF2 + 2 NH3 + 2 HX (1)
Die so erzeugten nanokristallinen Proben haben erstaunlich hohe Fluoridionenleitfähigkeiten, deutlich höher als die vergleichbarer mikrokristalliner Proben. Die Anionenleitfähigkeiten werden zusätzlich beeinflusst, wenn es gelingt, feste Lösungen verschiedener Fluoride herzustellen, die über Hochenergie-Kugelmühlen ebenfalls zugänglich sind. Abschließend wird ein Ausblick auf laufende Arbeiten zur mechanochemischen Synthese von fluorhaltigen Koordinationspolymeren der Erdalkalimetalle gegeben.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften veranstaltet ihre Mai-Sitzung am 07.Mai 2015. Es wird der folgende Vortrag gehalten und zur Diskussion gestellt:
Gudrun Scholz (MLS):
Mechanochemie fluoridischer Festkörper – von der mechanischen Aktivierung zur mechanisch stimulierten Synthese
07. Mai 2015, 10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Frau Dr. Scholz ist Chemikerin und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2014. Nach der Promotion auf quantenchemischem Gebiet (1984) an der Humboldt-Universität zu Berlin wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Zentralinstitut für Anorganische Chemie der AdW der DDR (1984 – 1991), gefolgt von einer Tätigkeit am Zentrum für Anorganische Polymere (KAI e.V., Berlin) (1992-1993). 1994 kehrte sie an die HU Berlin zurück und begann Arbeiten auf dem Gebiet der Magnetresonanz (Festkörper-ESR) und später Festkörper-NMR. 2004 habilitierte sie sich auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie und ist seitdem Privatdozentin am Institut für Chemie der HU Berlin und Leiterin des Festkörper-NMR-Labors. Mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit verbunden waren Arbeitsaufenthalte als „visiting scholar“ am Argonne National Lab. (USA) sowie als Gastdozentin und Gastprofessorin an der Université du Maine (Le Mans, Frankreich).
Ihre wissenschaftlichen Interessen sind gerichtet auf die Spezies-Identifizierung in nanostrukturierten fluoridischen Festkörpern und deren Bildungsmechanismen, insbesondere bei mechanochemischen Synthesen. Diese Arbeiten werden mit Teilprojekten sowohl im Sonderforschungsbereich 1109 (HU Berlin) als auch im Graduiertenkolleg 1582/2 (FU, HU Berlin) gefördert. Die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen in 132 Publikationen dokumentiert vor.
Abstract:
Mechanochemische Reaktionen werden als Alternative zu konventionellen chemischen Syntheserouten für die Präparation neuer Materialien zunehmend genutzt. Dabei sind Kugelmühlen ohne zusätzliche Lösungsmittel in der Mechanochemie weit verbreitet. Das betrifft nicht nur die Zerkleinerung von Materialien bis zu Partikelgrößen im nm-Bereich, sondern auch die Synthese von anorganischen und organischen Materialien sowie anorganisch-organischen Hybridmaterialien.
Im Vortrag wird nach einem kurzen historischen Überblick zur Entwicklung der Mechanochemie zunächst auf die Besonderheiten mechanochemischer Reaktionen und die daraus resultierenden Konsequenzen, einschließlich der apparativen Ausrüstung, eingegangen.
Schwerpunkt des Vortrages bilden Ergebnisse zur Mechanochemie fluoridischer Festkörper, insbesondere von Erdalkalimetallfluoriden. Hier bietet die mechanochemische Synthese, die von uns 2012 erstmalig publiziert wurde, einen sehr einfachen, schnellen, direkten und lösungsmittelfreien Zugang zu nanokristallinen Erdalkalimetallfluoriden.
MX2 + 2 NH4F → MF2 + 2 NH3 + 2 HX (1)
Die so erzeugten nanokristallinen Proben haben erstaunlich hohe Fluoridionenleitfähigkeiten, deutlich höher als die vergleichbarer mikrokristalliner Proben. Die Anionenleitfähigkeiten werden zusätzlich beeinflusst, wenn es gelingt, feste Lösungen verschiedener Fluoride herzustellen, die über Hochenergie-Kugelmühlen ebenfalls zugänglich sind. Abschließend wird ein Ausblick auf laufende Arbeiten zur mechanochemischen Synthese von fluorhaltigen Koordinationspolymeren der Erdalkalimetalle gegeben.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen