Barbarei und Kultur. Hegel über die Abgründigkeit der Moderne
Moderation: Rolf Hecker (MLS)
Abstract
Hegel gilt bis heute vielfach als Vertreter eines Fortschritts-Optimismus, der angesichts der Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts nicht mehr zu rechtfertigen sei. Diese Auffassung, so soll gezeigt werden, verkennt Hegels spezifischen Fortschrittsbegriff (geschichtlicher Fortschritt ist allein Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit) und sie verkennt, dass Hegel in Bezug auf die Zukunft der Moderne weder Optimist noch Pessimist ist. Hegel diagnostiziert in den modernen Gesellschaften eine Abgründigkeit, die zum Rückfall in Barbarei führen kann. Barbarei ist für Hegel die erste Stufe der Kultur; sie kann nicht vollständig getilgt, sondern durch das vernünftige Recht nur gebändigt werden. Gleichzeitig sieht Hegel in der modernen kapitalistischen Gesellschaft Triebkräfte, die den rechtlichen Konsens und damit das Projekt der Moderne zerstören können, wenn es nicht gelingt, sie einzuhegen. Dies wird im Blick auf Hegels Bemerkungen zur Rechtsgeschichte und seine Theorie der bürgerlichen Gesellschaft erörtert.
CV
Andreas Arndt, Prof. (em.) Dr. Dr. h.c., Jg. 1949, zuletzt bis zur Emeritierung 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 2021 Forschungsprofessor für Philosophie an der Georgischen Technischen Universität Tbilisi. U.a. Ehrenvorsitzender der Internationalen Hegel-Gesellschaft und Mitglied im Beirat der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2025. Letzte Buchveröffentlichungen: Die Sache der Logik. Begriff und Realität bei Hegel (Hamburg 2023); Hegel in Marx. Studien zur dialektischen Kritik und zur Theorie der Befreiung (Berlin 2023).
Andreas Arndt
Barbarei und Kultur. Hegel über die Abgründigkeit der Moderne
Moderation: Rolf Hecker (MLS)
Abstract
Hegel gilt bis heute vielfach als Vertreter eines Fortschritts-Optimismus, der angesichts der Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts nicht mehr zu rechtfertigen sei. Diese Auffassung, so soll gezeigt werden, verkennt Hegels spezifischen Fortschrittsbegriff (geschichtlicher Fortschritt ist allein Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit) und sie verkennt, dass Hegel in Bezug auf die Zukunft der Moderne weder Optimist noch Pessimist ist. Hegel diagnostiziert in den modernen Gesellschaften eine Abgründigkeit, die zum Rückfall in Barbarei führen kann. Barbarei ist für Hegel die erste Stufe der Kultur; sie kann nicht vollständig getilgt, sondern durch das vernünftige Recht nur gebändigt werden. Gleichzeitig sieht Hegel in der modernen kapitalistischen Gesellschaft Triebkräfte, die den rechtlichen Konsens und damit das Projekt der Moderne zerstören können, wenn es nicht gelingt, sie einzuhegen. Dies wird im Blick auf Hegels Bemerkungen zur Rechtsgeschichte und seine Theorie der bürgerlichen Gesellschaft erörtert.
CV
Andreas Arndt, Prof. (em.) Dr. Dr. h.c., Jg. 1949, zuletzt bis zur Emeritierung 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 2021 Forschungsprofessor für Philosophie an der Georgischen Technischen Universität Tbilisi. U.a. Ehrenvorsitzender der Internationalen Hegel-Gesellschaft und Mitglied im Beirat der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2025. Letzte Buchveröffentlichungen: Die Sache der Logik. Begriff und Realität bei Hegel (Hamburg 2023); Hegel in Marx. Studien zur dialektischen Kritik und zur Theorie der Befreiung (Berlin 2023).
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