Wie Fake Facts und politische Absichten genutzt werden, um das solidarische Engagement der DDR umzudeuten
Abstract:
Im Zusammenhang mit dem seit etwa zwei Jahrzehtnen in Deutschland zu beobachtenden wissenschaftlichem und öffentlichem Interesse an der Geschichte des deutschen Kolonialismus ist – verstärkt durch die von Dirk Oschmann in der letzten Zeit angestoßenen Debatte um das Abgehängtsein des Ostens Deutschlands vom Westen – ebenso das Interesse für die Beziehungen der DDR zu den Ländern des Südens gestiegen. Wissenschaftliche Literatur, Ausstellungen, belletristische Publikationen künden davon. Es herrscht indes große Unkenntnis über den tatsächlichen Verlauf und vermutlich absichtliche ideologisch geprägte Sichten auf das in der Wissenschaft nicht bestrittene solidarische Engagements der DDR. Denn immer wieder werden die von der DDR-Bevölkerung finanzierte Ausbildung von sogenannten Vertragsarbeitern aus Afrika, Asien und Kuba durch Fake News, Lügen bis hin zu mediale Öffentlichkeit erregende Storys über rassistische Mordtaten, strukturellen Rassismus in der DDR, Negierung der Stimmen der betroffenen Vertragsarbeiter, Missachtung des historischen Kontextes bis hin zu offensichtliche Verfälschungen von nachweisbaren Zahlen und Fakten verfälscht wiedergegeben. Dieses Narrativ wird über Medien und leider auch in der Wissenschaft weitergereicht.
Vita:
Prof. Dr. Dr. Dr. Ulrich van der Heyden (geb. 1954):
Visiting Research Professor an der University of South Africa, Pretoria, Dr. phil. & Dr. rer. pol. habil. & PhD (Rhodes/South Africa); zudem Privatdozent am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin; wissenschaftlicher Mitarbeiter der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin bis Ende 2023; dann Ruhestand. Afrika-, Missions- und Kolonialhistoriker sowie Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Afrika. Über 60 monographische Publikationen und mehr als 240 wissenschaftliche Aufsätze, Initiator und (Mit-)Herausgeber von sieben Buchreihen. Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2005. Er ist wohl der einzige deutsche habilitierte Geisteswissenschaftler, der drei Mal promoviert wurde.
Klassensitzung der Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften (als Zoom-Video-Konferenz: Zoom-Meeting (Klassensitzung SGW) am 12.12. ab 9 Uhr: https://us06web.zoom.us/j/87816447304?pwd=38sOmpv0aOgG9DMQm4gSq2yBxjCJG8.1
ID der Sitzung ist: 878 1644 7304; Kenncode: 472498)
Zeit: 9.00 bis 11.00 Uhr
Ulrich van der Heyden (MLS)
Wie Fake Facts und politische Absichten genutzt werden, um das solidarische Engagement der DDR umzudeuten
Abstract:
Im Zusammenhang mit dem seit etwa zwei Jahrzehtnen in Deutschland zu beobachtenden wissenschaftlichem und öffentlichem Interesse an der Geschichte des deutschen Kolonialismus ist – verstärkt durch die von Dirk Oschmann in der letzten Zeit angestoßenen Debatte um das Abgehängtsein des Ostens Deutschlands vom Westen – ebenso das Interesse für die Beziehungen der DDR zu den Ländern des Südens gestiegen. Wissenschaftliche Literatur, Ausstellungen, belletristische Publikationen künden davon. Es herrscht indes große Unkenntnis über den tatsächlichen Verlauf und vermutlich absichtliche ideologisch geprägte Sichten auf das in der Wissenschaft nicht bestrittene solidarische Engagements der DDR. Denn immer wieder werden die von der DDR-Bevölkerung finanzierte Ausbildung von sogenannten Vertragsarbeitern aus Afrika, Asien und Kuba durch Fake News, Lügen bis hin zu mediale Öffentlichkeit erregende Storys über rassistische Mordtaten, strukturellen Rassismus in der DDR, Negierung der Stimmen der betroffenen Vertragsarbeiter, Missachtung des historischen Kontextes bis hin zu offensichtliche Verfälschungen von nachweisbaren Zahlen und Fakten verfälscht wiedergegeben. Dieses Narrativ wird über Medien und leider auch in der Wissenschaft weitergereicht.
Vita:
Prof. Dr. Dr. Dr. Ulrich van der Heyden (geb. 1954):
Visiting Research Professor an der University of South Africa, Pretoria, Dr. phil. & Dr. rer. pol. habil. & PhD (Rhodes/South Africa); zudem Privatdozent am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin; wissenschaftlicher Mitarbeiter der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin bis Ende 2023; dann Ruhestand. Afrika-, Missions- und Kolonialhistoriker sowie Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Afrika. Über 60 monographische Publikationen und mehr als 240 wissenschaftliche Aufsätze, Initiator und (Mit-)Herausgeber von sieben Buchreihen. Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 2005. Er ist wohl der einzige deutsche habilitierte Geisteswissenschaftler, der drei Mal promoviert wurde.
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