Die Leibniz-Sozietät lädt für den 28. Januar 2016 zur Januar-Plenarsitzung ein. Es wird der Vortrag gehalten und diskutiert:
Hans Poser (Berlin)
1. Vorlesung im Rahmen der Leibniz-Ehrung der Sozietät anlässlich des 300. Todestages des Gelehrten: Aufklärung top down. Leibniz und die Prinzenerziehung.
10.00 bis 12.00 Uhr; Ort: Einstein-Newton-Kabinett, WISTA GmbH, Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
Abstract: Sich 300 Jahre nach Leibniz mit dessen pädagogischen Vorstellungen, gar zur Prinzenerziehung, beschäftigen zu wollen, scheint arg anachronistisch zu sein. Leibniz mag Meriten haben, die bis in die Gegenwart reichen – seine Infinitesimalrechnung, seine Binärzahlarithmetik, seine Logik, seine Überlegungen zur Reform des Rechts… Aber zur Pädagogik? Doch Leibniz war selbst Erzieher, nämlich des jungen Philipp Wilhelm von Boineburg, den er nach Paris begleitete; wichtiger aber ist – neben zwei unfertigen Entwürfen zur Erziehung der Jugend – als einzige vollendete Schrift jene zur Prinzenerziehung, seine Lettre sur l’Education d’un Prince. Prinzenerziehung war ein zentrales Anliegen der Höfe des 17. und 18. Jahrhunderts, doch anders als die üblichen Fürstenspiegel war Leibnizens Vorschlag wesentlich moderner – so modern, dass er zwar gern gelesen, aber wohl nirgends befolgt wurde. Umso lohnender ist es, ihn als Aufklärung top down zu betrachten.
Information:
Ebenfalls am 28.01.2016 findet statt die nichtöffentlichen Sitzungen:
13:00 Uhr bis 14:00 Uhr: nichtöffentliche Klassensitzungen;
14:00 Uhr bis 16:30 Uhr: nichtöffentliche Jahresgeschäftssitzung
Die Leibniz-Sozietät lädt für den 28. Januar 2016 zur Januar-Plenarsitzung ein. Es wird der Vortrag gehalten und diskutiert:
Hans Poser (Berlin)
1. Vorlesung im Rahmen der Leibniz-Ehrung der Sozietät anlässlich des 300. Todestages des Gelehrten:
Aufklärung top down. Leibniz und die Prinzenerziehung.
10.00 bis 12.00 Uhr; Ort: Einstein-Newton-Kabinett, WISTA GmbH, Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
C.V.:
Prof. Poser legte nach dem Studium der Fächer Mathematik, Physik und Philosophie in Tübingen und Hannover 1964 mit einer Zulassungsarbeit auf dem Gebiet der Geometrie das Staatsexamen ab. Von da ab widmete er sich vorzugsweise der Philosophie und wurde in diesem Fach 1969 mit einer Arbeit über das Denken von Gottfried Wilhelm Leibniz promoviert. Diesem großen deutschen Philosophen gilt seitdem sein besonderes Augenmerk. Zwei Jahre später folgten die Habilitation und eine Tätigkeit als Dozent an der Technischen Universität Hannover. 1972 wurde er an die Technische Universität Berlin berufen und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung (2005) als ordentlicher Professor für Philosophie. Zudem nahm er vielfach Gastdozenturen und -professuren wahr, die ihn in eine Anzahl von Ländern in den Kontinenten Afrika, Asien, Süd- und Nordamerika und Europa führten.
Prof. Poser war und ist tätig als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), als Mitglied der Interakademischen Leibniz-Kommission der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und als Mitglied des Comite Directeur der Federation Internationale des Societes de Philosophie (FISP). Von 1994 bis 1996 saß er der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland (die heute den Namen Deutsche Gesellschaft für Philosophie trägt) als Präsident vor. Er war Mitherausgeber nicht nur von Sammelbänden, Festschriften und Kongressbänden, sondern auch diverser Fachperiodika, unter anderem der Studia Leibnitiana und der Allgemeinen Zeitschrift für Philosophie.
Sein besonderes fachliches Interesse gilt den Gebieten neuere Philosophiegeschichte von Descartes bis Schelling, Wissenschafts- und Technikphilosophie sowie Modaltheorie und Philosophie der Mathematik.
Abstract:
Sich 300 Jahre nach Leibniz mit dessen pädagogischen Vorstellungen, gar zur Prinzenerziehung, beschäftigen zu wollen, scheint arg anachronistisch zu sein. Leibniz mag Meriten haben, die bis in die Gegenwart reichen – seine Infinitesimalrechnung, seine Binärzahlarithmetik, seine Logik, seine Überlegungen zur Reform des Rechts… Aber zur Pädagogik? Doch Leibniz war selbst Erzieher, nämlich des jungen Philipp Wilhelm von Boineburg, den er nach Paris begleitete; wichtiger aber ist – neben zwei unfertigen Entwürfen zur Erziehung der Jugend – als einzige vollendete Schrift jene zur Prinzenerziehung, seine Lettre sur l’Education d’un Prince. Prinzenerziehung war ein zentrales Anliegen der Höfe des 17. und 18. Jahrhunderts, doch anders als die üblichen Fürstenspiegel war Leibnizens Vorschlag wesentlich moderner – so modern, dass er zwar gern gelesen, aber wohl nirgends befolgt wurde. Umso lohnender ist es, ihn als Aufklärung top down zu betrachten.
Information:
Ebenfalls am 28.01.2016 findet statt die nichtöffentlichen Sitzungen:
13:00 Uhr bis 14:00 Uhr: nichtöffentliche Klassensitzungen;
14:00 Uhr bis 16:30 Uhr: nichtöffentliche Jahresgeschäftssitzung
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Veranstaltungsort
Berlin, 12489 Google Karte anzeigen