C.V.:
Prof. Zorn ist Informatiker und seit 2016 Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der Universität (TH) Karlsruhe arbeitete er seit 1968 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Kybernetiker und Informationstheoretiker Karl Steinbuch am Institut für Nachrichtenverarbeitung und Nachrichtenübertragung, und zwar in der Forschungsgruppe „Bildverarbeitung und Zeichenerkennung“ unter der Leitung von Helmut Kazmierczak. Nach der Promotion (1971) übernahm er 1972 die Leitung der neu geschaffenen Informatik-Rechnerabteilung (IRA) als Rechenzentrum an der Universität Karlsruhe. Er widmete sich dem Aufbau Zentralrechner-orientierter Datenverarbeitungs-Dienste an der Fakultät für Informatik und erarbeitete die ersten systematischen Leistungsanalysen für Rechenanlagen. Mit der ersten transatlantischen Internet-E-Mail wurde er am 03. August 1984 weit über seine Fachkreise hinaus bekannt.
Abstract: … versteht auch diese nicht“ – frei nach Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799), welcher diesen Aphorismus auf die Chemie bezog. Für die Informatik gilt dies umso mehr, als ihre Produkte zumeist Bestandteil von IT- gestützten Anwendungssystemen sind, so dass die gründliche Kenntnis der jeweiligen Anwendungsumgebung zwingende Voraussetzung für das korrekte Funktionieren im späteren Einsatz ist. Soweit der naheliegende vordergründige Bezug.
Gedanklich sind hierbei erhebliche Distanzen zu überbrücken, z.B. auf der technisch-naturwissenschaftlichen Ebene im Industriebereich mit der informationellen Sicht der Informatik und der materiell-energetischen Sicht im Maschinenbau, der E-Technik oder anderen klassischen Ingenieursdisziplinen. Methodisch geht es hierbei um das Problem der Erzeugung übergreifender Gesamtmodelle sowie von „Modellen von sich Selbst“ für diverse Subsysteme.
Die potentiell größten Distanzen bestehen jedoch auf der obersten Abstraktionsebene, auf welcher dem Informatik-Programmierparadigma Abstrakter Datentyp und Objektorientierung die philosophisch-ontologische Vorstellung von „Seiendem“ und „Sein“ gegenüberstehen, über welche seit Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) gestritten wird. In der Informatik geht es dabei konkret um das Problem der Grenzziehung zwischen „Künstlicher Intelligenz“ und „Natürlicher Intelligenz“. Zur Klärung des Unterschieds wird den Begriffspaaren Erkennen vs. Verstehen und Korrektheit vs. Wahrheit nachgegangen, welcher für den IT-Einsatz in vielen Bereichen des heutigen und künftigen täglichen Lebens von Bedeutung ist.
Der Vortrag versucht die genannten Probleme so darzustellen, dass ausreichend Stoff für die anschließend vorgesehene Diskussion vorliegen sollte.
Die Januar-Plenarsitzung wird als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 26.01.2017 veranstaltet zum Thema
Wer nur Informatik versteht …
Vortragender: Werner Zorn (MLS)
10.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Archenhold Sternwarte, Berlin-Treptow, Alt-Treptow 1; Einstein-Saal
C.V.:
Prof. Zorn ist Informatiker und seit 2016 Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der Universität (TH) Karlsruhe arbeitete er seit 1968 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Kybernetiker und Informationstheoretiker Karl Steinbuch am Institut für Nachrichtenverarbeitung und Nachrichtenübertragung, und zwar in der Forschungsgruppe „Bildverarbeitung und Zeichenerkennung“ unter der Leitung von Helmut Kazmierczak. Nach der Promotion (1971) übernahm er 1972 die Leitung der neu geschaffenen Informatik-Rechnerabteilung (IRA) als Rechenzentrum an der Universität Karlsruhe. Er widmete sich dem Aufbau Zentralrechner-orientierter Datenverarbeitungs-Dienste an der Fakultät für Informatik und erarbeitete die ersten systematischen Leistungsanalysen für Rechenanlagen. Mit der ersten transatlantischen Internet-E-Mail wurde er am 03. August 1984 weit über seine Fachkreise hinaus bekannt.
Abstract:
… versteht auch diese nicht“ – frei nach Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799), welcher diesen Aphorismus auf die Chemie bezog. Für die Informatik gilt dies umso mehr, als ihre Produkte zumeist Bestandteil von IT- gestützten Anwendungssystemen sind, so dass die gründliche Kenntnis der jeweiligen Anwendungsumgebung zwingende Voraussetzung für das korrekte Funktionieren im späteren Einsatz ist. Soweit der naheliegende vordergründige Bezug.
Gedanklich sind hierbei erhebliche Distanzen zu überbrücken, z.B. auf der technisch-naturwissenschaftlichen Ebene im Industriebereich mit der informationellen Sicht der Informatik und der materiell-energetischen Sicht im Maschinenbau, der E-Technik oder anderen klassischen Ingenieursdisziplinen. Methodisch geht es hierbei um das Problem der Erzeugung übergreifender Gesamtmodelle sowie von „Modellen von sich Selbst“ für diverse Subsysteme.
Die potentiell größten Distanzen bestehen jedoch auf der obersten Abstraktionsebene, auf welcher dem Informatik-Programmierparadigma Abstrakter Datentyp und Objektorientierung die philosophisch-ontologische Vorstellung von „Seiendem“ und „Sein“ gegenüberstehen, über welche seit Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) gestritten wird. In der Informatik geht es dabei konkret um das Problem der Grenzziehung zwischen „Künstlicher Intelligenz“ und „Natürlicher Intelligenz“. Zur Klärung des Unterschieds wird den Begriffspaaren Erkennen vs. Verstehen und Korrektheit vs. Wahrheit nachgegangen, welcher für den IT-Einsatz in vielen Bereichen des heutigen und künftigen täglichen Lebens von Bedeutung ist.
Der Vortrag versucht die genannten Probleme so darzustellen, dass ausreichend Stoff für die anschließend vorgesehene Diskussion vorliegen sollte.
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 12435 Google Karte anzeigen