Die Dezember-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 08.12.2016 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Entropiereduktion im Denken
Referent: Werner Krause (MLS)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Krause ist Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1999. Nach dem Studium der Medizinischen Elektronik, Radiologischen Technik und Theoretischen Physik an der Technischen Universität Ilmenau arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Hirnforschungsinstitut der Universität Leipzig und am Psychologischen Institut der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1969 promoviert wurde. Es folgten die Leitung der Abteilung Problemlösen am Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse der Deutschen Akademie der Wissenschaften (später Akademie der Wissenschaften der DDR) sowie die Habilitation (1978) an der Humboldt-Universität. 1987 wurde er auf den Lehrstuhl Allgemeine Psychologie II der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen; 1990 bis 1992 war er dort Dekan; in der Zeit zwischen 1988 und 1992 hielt er zusätzlich Gastvorlesungen an den Universitäten Fribourg/Schweiz und Würzburg; 2003 wurde er emeritiert.
Neben dem Buch „Denken und Gedächtnis aus naturwissenschaftlicher Sicht“ (Göttingen 2000) publizierte er zahlreiche Originalbeiträge zur menschlichen Informationsverarbeitung.
Abstract: Ordnungsbildung im Denken ist eine Möglichkeit, die menschliche Informationsverarbeitung zu beschreiben. Um die Ordnungsbildung im Denken zu quantifizieren, sind uns die traditionellen Wege auf der Verhaltensebene und auf der internen Repräsentationsebene verschlossen.
Im Vortrag wird ein Weg auf der neurowissenschaftlichen Ebene vorgeschlagen: Jeder kognitive Prozess ist als Mikrozustandssequenz abbildbar. Mikrozustände sind zeitlich konstante Aktivationsverteilungen im Gehirn, zu messen mittels EEG. Aus den bedingten Wahrscheinlichkeiten der Mikrozustände wird die Entropie respektive Entropiereduktion berechnet. Es wird gezeigt, dass sich die Verfügbarkeit von Strategien beim Denken in einer höheren Entropiereduktion äußert. Damit eröffnen sich neue Wege zum Verständnis von Denkprozessen und zu deren Messung. (Literatur: Krause, W: Leibniz-Online, Nr. 21, (2016), https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2015/12/WKrause.pdf).
Die Dezember-Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät wird am 08.12.2016 als öffentliche wissenschaftliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt zum Thema
Entropiereduktion im Denken
Referent: Werner Krause (MLS)
13.30 bis 15.30 Uhr
Ort: BVV-Saal
C.V.:
Prof. Krause ist Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1999. Nach dem Studium der Medizinischen Elektronik, Radiologischen Technik und Theoretischen Physik an der Technischen Universität Ilmenau arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Hirnforschungsinstitut der Universität Leipzig und am Psychologischen Institut der Humboldt-Universität Berlin, wo er 1969 promoviert wurde. Es folgten die Leitung der Abteilung Problemlösen am Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse der Deutschen Akademie der Wissenschaften (später Akademie der Wissenschaften der DDR) sowie die Habilitation (1978) an der Humboldt-Universität. 1987 wurde er auf den Lehrstuhl Allgemeine Psychologie II der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen; 1990 bis 1992 war er dort Dekan; in der Zeit zwischen 1988 und 1992 hielt er zusätzlich Gastvorlesungen an den Universitäten Fribourg/Schweiz und Würzburg; 2003 wurde er emeritiert.
Neben dem Buch „Denken und Gedächtnis aus naturwissenschaftlicher Sicht“ (Göttingen 2000) publizierte er zahlreiche Originalbeiträge zur menschlichen Informationsverarbeitung.
Abstract:
Ordnungsbildung im Denken ist eine Möglichkeit, die menschliche Informationsverarbeitung zu beschreiben. Um die Ordnungsbildung im Denken zu quantifizieren, sind uns die traditionellen Wege auf der Verhaltensebene und auf der internen Repräsentationsebene verschlossen.
Im Vortrag wird ein Weg auf der neurowissenschaftlichen Ebene vorgeschlagen: Jeder kognitive Prozess ist als Mikrozustandssequenz abbildbar. Mikrozustände sind zeitlich konstante Aktivationsverteilungen im Gehirn, zu messen mittels EEG. Aus den bedingten Wahrscheinlichkeiten der Mikrozustände wird die Entropie respektive Entropiereduktion berechnet. Es wird gezeigt, dass sich die Verfügbarkeit von Strategien beim Denken in einer höheren Entropiereduktion äußert. Damit eröffnen sich neue Wege zum Verständnis von Denkprozessen und zu deren Messung. (Literatur: Krause, W: Leibniz-Online, Nr. 21, (2016), https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2015/12/WKrause.pdf).
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen