Der Vortrag zeigt die einzigartige Verbindung von Wissenschaft und optischer Industrie auf, die sich in der Region Berlin/Brandenburg am Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt hat.
Mikroskope – gebaut von Berliner Mechanikern und Optikern – waren die Instrumente, mit denen Berliner Wissenschaftler*innen ein zu jener Zeit neues Konzept etablierten: die Zelltheorie (alle Organismen sind aus Zellen aufgebaut). Ohne das Instrument Mikroskop kann man Zellen weder sehen noch erkennen. Die Zelltheorie war wiederum die Grundlage für die von Rudolf Virchow Mitte des 19. Jahrhunderts vorgestellte Cellularpathologie. (Krankheiten beruhen auf Veränderungen an und in Zellen – Basis der modernen Biomedizin).
In Berlin formulierte Wilhelm von Waldeyer-Hartz Ende des 19. Jahrhundert die Neuronentheorie. Sie besagt, dass das Nervensystem aus kleinen, distinkten Einheiten aufgebaut ist: den Nervenzellen.
Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten Oscar und Cécile Vogt das Kaiser-Wilhelm-Institut für Neurobiologie in Berlin-Buch. Sie etablierten dort unter anderem die Theorie, dass sich die Fähigkeiten eines Menschen aus der Architektur seines Gehirns ablesen lassen. Auch hierfür waren Mikroskope unverzichtbar. Nicht zuletzt entwickelte Ernst Ruska in Berlin das erste Elektronenmikroskop.
Der Vortrag präsentiert all diese bahnbrechenden Entwicklungen und deren Bedeutung für die Biologie und die Medizin. Er geht zudem auf Folgeentwicklungen ein, wie die Einführung der allgemeinen Fleischbeschau oder die Entwicklung des ersten kommerziell erhältlichen Kinoprojektors.
Zum Referenten:
Jochen Müller studierte Biologie in Göttingen und promovierte am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch in zellulären Neurowissenschaften. Es folgten Aufenthalte als PostDoc an der Université de Montréal, Kanada, und am Institut für experimentelle Neurologie der Charité Universitäts-medizin, Berlin. Forschungsschwerpunkt war Neuro-Glia-Interaktion und Schlaganfall-Diagnostik.
Seit 2011 arbeitet Jochen Müller als Wissenschaftsjournalist (u.a. für ZEIT, Wissen und dasgehirn.info), ist Autor („Ich glaub, mich trifft der Schlag“) und Moderator (u.a. Urania).
Für den Campus Berlin-Buch betreute er die von Prof. Helmut Kettenmann kuratierte Ausstellung zur Geschichte der Berliner und Brandenburger Mikroskopie und die am MDC angesiedelte virtuelle Mikroskop-Ausstellung.
Er organisierte und moderierte die ersten Science Slams in England und den USA. Als freier Programmkurator organisiert und moderiert er für die Urania Berlin die Reihe „Berlin Brains“. Für die Einstein Stiftung organisiert und moderiert er die Reihe „Einstein in the Dome“ im Zeiss Großplanetarium, der weltweit einzigen Vortragsreihe mit 360°-Bildgebung. Für die Berliner Exzellenzcluster organisiert und moderiert er Science Slams und das „exzellente Pub Quiz“. Für die Stiftung Planetarium Berlin entsann und realisierte er im April 2025 die Themenwoche „Unsichtbare Welten: vom Mikrokosmos zum Universum“ anlässlich des Internationalen Tags der Mikroskopie.
Eröffnung und Begrüßung durch die Präsidentin – Moderation: Gerhard Pfaff
Biesdorfer Medizinische Gespräche
(Leibniz-Sozietät gemeinsam mit der Berliner Medizinischen Gesellschaft, der Campus Berlin-Buch GmbH und Schloss Biesdorf)
Jochen Müller (Campus Berlin Buch GmbH)
Unsichtbar, sichtbar, durchschaut – 200 Jahre Berliner Mikroskopie
Flyer zur Veranstaltung
Der Vortrag zeigt die einzigartige Verbindung von Wissenschaft und optischer Industrie auf, die sich in der Region Berlin/Brandenburg am Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt hat.
Mikroskope – gebaut von Berliner Mechanikern und Optikern – waren die Instrumente, mit denen Berliner Wissenschaftler*innen ein zu jener Zeit neues Konzept etablierten: die Zelltheorie (alle Organismen sind aus Zellen aufgebaut). Ohne das Instrument Mikroskop kann man Zellen weder sehen noch erkennen. Die Zelltheorie war wiederum die Grundlage für die von Rudolf Virchow Mitte des 19. Jahrhunderts vorgestellte Cellularpathologie. (Krankheiten beruhen auf Veränderungen an und in Zellen – Basis der modernen Biomedizin).
In Berlin formulierte Wilhelm von Waldeyer-Hartz Ende des 19. Jahrhundert die Neuronentheorie. Sie besagt, dass das Nervensystem aus kleinen, distinkten Einheiten aufgebaut ist: den Nervenzellen.
Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten Oscar und Cécile Vogt das Kaiser-Wilhelm-Institut für Neurobiologie in Berlin-Buch. Sie etablierten dort unter anderem die Theorie, dass sich die Fähigkeiten eines Menschen aus der Architektur seines Gehirns ablesen lassen. Auch hierfür waren Mikroskope unverzichtbar. Nicht zuletzt entwickelte Ernst Ruska in Berlin das erste Elektronenmikroskop.
Der Vortrag präsentiert all diese bahnbrechenden Entwicklungen und deren Bedeutung für die Biologie und die Medizin. Er geht zudem auf Folgeentwicklungen ein, wie die Einführung der allgemeinen Fleischbeschau oder die Entwicklung des ersten kommerziell erhältlichen Kinoprojektors.
Zum Referenten:
Jochen Müller studierte Biologie in Göttingen und promovierte am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch in zellulären Neurowissenschaften. Es folgten Aufenthalte als PostDoc an der Université de Montréal, Kanada, und am Institut für experimentelle Neurologie der Charité Universitäts-medizin, Berlin. Forschungsschwerpunkt war Neuro-Glia-Interaktion und Schlaganfall-Diagnostik.
Seit 2011 arbeitet Jochen Müller als Wissenschaftsjournalist (u.a. für ZEIT, Wissen und dasgehirn.info), ist Autor („Ich glaub, mich trifft der Schlag“) und Moderator (u.a. Urania).
Für den Campus Berlin-Buch betreute er die von Prof. Helmut Kettenmann kuratierte Ausstellung zur Geschichte der Berliner und Brandenburger Mikroskopie und die am MDC angesiedelte virtuelle Mikroskop-Ausstellung.
Er organisierte und moderierte die ersten Science Slams in England und den USA. Als freier Programmkurator organisiert und moderiert er für die Urania Berlin die Reihe „Berlin Brains“. Für die Einstein Stiftung organisiert und moderiert er die Reihe „Einstein in the Dome“ im Zeiss Großplanetarium, der weltweit einzigen Vortragsreihe mit 360°-Bildgebung. Für die Berliner Exzellenzcluster organisiert und moderiert er Science Slams und das „exzellente Pub Quiz“. Für die Stiftung Planetarium Berlin entsann und realisierte er im April 2025 die Themenwoche „Unsichtbare Welten: vom Mikrokosmos zum Universum“ anlässlich des Internationalen Tags der Mikroskopie.
Eröffnung und Begrüßung durch die Präsidentin – Moderation: Gerhard Pfaff
Details
Veranstaltungsort
Berlin, 12683
Veranstalter