Februar-Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät
14. Februar 2019 - 10:00 - 12:00
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften veranstaltet ihre Februar-Klassensitzung als öffentliche wissenschaftliche Vortragsveranstaltung mit Diskussion zum Thema
Von Kernreaktionsmechanismen zur innovativen geophysikalischen Erkundung von Technologiemetalllagerstätten
Vortragender: Horst Märten (MLS)
Ort: Berlin, Rathaus Tiergarten, BVV-Saal
Zeit: 14. Februar 2019; 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
C.V.: Dr. Horst Märten führt zwei interdisziplinäre Gruppen von Wissenschaftlern und Ingenieuren auf entgegengesetzten Seiten unseres Globus: in Australien und in Deutschland. Er kombiniert fundamentale Forschung und Entwicklung – stets in Einheit von Theorie und Praxis – auf den Gebieten geophysikalische Erkundungstechnologien, Bergbautechnologien (Schwerpunkt In-Situ-Gewinnung) sowie metallurgische Aufbereitungstechnologien auf Seiten der Umwelt- und Ingenieurtechnik GmbH (UIT, Deutschland) mit der direkten Anwendung in der Bergbauindustrie bei Heathgate Resources in Südaustralien. Beide Firmen sind innerhalb der US-amerikanischen General-Atomics-Gruppe miteinander verbunden. Als CEO der UIT seit 2002 und Managing Director/Vice President bei Heathgate seit 2004 hat Dr. Märten verschiedenartige Projekte auf den genannten Gebieten initiiert und erfolgreich geleitet.
Nach Promotion und Habilitation auf dem Gebiet der Kernphysik arbeitete Dr. Märten zunächst für mehrere Jahre an der TU Dresden sowie in zahlreichen Europäischen Forschungsinstituten, zuletzt am EC JRC Institute for Reference Materials and Measurements (IRMM) in Geel, Belgien. Seit 1994 ist er im Hochtechnologiekonzern General Atomics tätig und spielte seitdem eine Pionierrolle in zahlreichen Umweltprojekten (radiologische Überwachungsnetzwerke, Sanierung von Uranstandorten, Behandlung radioaktiver Reststoffe, Dekontaminationstechnologien) und bergbaulichen Anwendungen.
Seine jüngsten Arbeiten in Forschung und Entwicklung zielen neben dem Einsatz fortgeschrittener geophysikalischer Methoden auf effiziente Technologien zur Gewinnung kritischer Technologiemetalle einschließlich Seltener Erden.
Abstract: Kernreaktionen, die für praktische Anwendungen ausschlaggebend sind, überdecken zahlreiche Größenordnungen auf der Energieskala und unterliegen verschiedenartigen Mechanismen. Die über Jahrzehnte auf Grundlage von Experimenten und (meist modellgestützter) Evaluation der Kerndaten entwickelten Datenbanken ermöglichen mit moderner Software die Simulation und Optimierung von Anwendungen. Nach einem kurzen Überblick über gängige radiologische Verfahren in der geophysikalischen Erkundung wird ein jüngst unter Führung des Autors entwickeltes Logging-Tool für den Einsatz in Erkundungsbohrungen vorgestellt. Es beruht auf dem Einsatz eines gepulsten Neutronengenerators in Verbindung mit zeitaufgelöster g-Spektrometrie plus mehreren zeitaufgelösten Neutronendetektionskanälen in verschiedenen Energiegruppen. Neben der akkuraten Messung des Erzgehalts wird die gleichzeitige Bestimmung mehrere geophysikalischer Parameter (Dichte, Porosität, makroskopische Neutronenquerschnitt u.a.) sowie der Element- und Mineralzusammensetzung und der lithologischen Kategorie ermöglicht. Verschiedene tomographische Methoden kommen für geophysikalische Untersuchungen im Labor (µCT – Computertomographie mit Röntgenstrahlen, 4D GeoPET – Positronen-Emissions-Tomographie) und im Feld (4D ERT – Elektro-Resistivitäts-Tomographie) zur Charakterisierung der Gestein-Wasser-Interaktion in Raum und Zeit zum Einsatz. Der Autor demonstriert, dass diese akademisch anmutenden Methoden für neuartige In-situ-Gewinnungsverfahren sowie Umweltstudien von größter praktischer Bedeutung sind.
Die Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften veranstaltet ihre Februar-Klassensitzung als öffentliche wissenschaftliche Vortragsveranstaltung mit Diskussion zum Thema
Von Kernreaktionsmechanismen zur innovativen geophysikalischen Erkundung von Technologiemetalllagerstätten
Vortragender: Horst Märten (MLS)
Ort: Berlin, Rathaus Tiergarten, BVV-Saal
Zeit: 14. Februar 2019; 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
C.V.:
Dr. Horst Märten führt zwei interdisziplinäre Gruppen von Wissenschaftlern und Ingenieuren auf entgegengesetzten Seiten unseres Globus: in Australien und in Deutschland. Er kombiniert fundamentale Forschung und Entwicklung – stets in Einheit von Theorie und Praxis – auf den Gebieten geophysikalische Erkundungstechnologien, Bergbautechnologien (Schwerpunkt In-Situ-Gewinnung) sowie metallurgische Aufbereitungstechnologien auf Seiten der Umwelt- und Ingenieurtechnik GmbH (UIT, Deutschland) mit der direkten Anwendung in der Bergbauindustrie bei Heathgate Resources in Südaustralien. Beide Firmen sind innerhalb der US-amerikanischen General-Atomics-Gruppe miteinander verbunden. Als CEO der UIT seit 2002 und Managing Director/Vice President bei Heathgate seit 2004 hat Dr. Märten verschiedenartige Projekte auf den genannten Gebieten initiiert und erfolgreich geleitet.
Nach Promotion und Habilitation auf dem Gebiet der Kernphysik arbeitete Dr. Märten zunächst für mehrere Jahre an der TU Dresden sowie in zahlreichen Europäischen Forschungsinstituten, zuletzt am EC JRC Institute for Reference Materials and Measurements (IRMM) in Geel, Belgien. Seit 1994 ist er im Hochtechnologiekonzern General Atomics tätig und spielte seitdem eine Pionierrolle in zahlreichen Umweltprojekten (radiologische Überwachungsnetzwerke, Sanierung von Uranstandorten, Behandlung radioaktiver Reststoffe, Dekontaminationstechnologien) und bergbaulichen Anwendungen.
Seine jüngsten Arbeiten in Forschung und Entwicklung zielen neben dem Einsatz fortgeschrittener geophysikalischer Methoden auf effiziente Technologien zur Gewinnung kritischer Technologiemetalle einschließlich Seltener Erden.
Abstract:
Kernreaktionen, die für praktische Anwendungen ausschlaggebend sind, überdecken zahlreiche Größenordnungen auf der Energieskala und unterliegen verschiedenartigen Mechanismen. Die über Jahrzehnte auf Grundlage von Experimenten und (meist modellgestützter) Evaluation der Kerndaten entwickelten Datenbanken ermöglichen mit moderner Software die Simulation und Optimierung von Anwendungen. Nach einem kurzen Überblick über gängige radiologische Verfahren in der geophysikalischen Erkundung wird ein jüngst unter Führung des Autors entwickeltes Logging-Tool für den Einsatz in Erkundungsbohrungen vorgestellt. Es beruht auf dem Einsatz eines gepulsten Neutronengenerators in Verbindung mit zeitaufgelöster g-Spektrometrie plus mehreren zeitaufgelösten Neutronendetektionskanälen in verschiedenen Energiegruppen. Neben der akkuraten Messung des Erzgehalts wird die gleichzeitige Bestimmung mehrere geophysikalischer Parameter (Dichte, Porosität, makroskopische Neutronenquerschnitt u.a.) sowie der Element- und Mineralzusammensetzung und der lithologischen Kategorie ermöglicht. Verschiedene tomographische Methoden kommen für geophysikalische Untersuchungen im Labor (µCT – Computertomographie mit Röntgenstrahlen, 4D GeoPET – Positronen-Emissions-Tomographie) und im Feld (4D ERT – Elektro-Resistivitäts-Tomographie) zur Charakterisierung der Gestein-Wasser-Interaktion in Raum und Zeit zum Einsatz. Der Autor demonstriert, dass diese akademisch anmutenden Methoden für neuartige In-situ-Gewinnungsverfahren sowie Umweltstudien von größter praktischer Bedeutung sind.
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Veranstaltungsort
Berlin, 10551 Google Karte anzeigen