Wissenschaftliche Sitzungen des Plenums der Leibniz-Sozietät im Jahre 2006

Nachfolgend werden die im Jahr 2007 stattgefundenen wissenschaftlichen Sitzungen im Plenum der Leibniz-Sozietät zusammen mit den Kurzreferaten und Angaben zu den C.V. der Vortragenden aufgelistet.
Die Namen der Autoren sind mit dem Autorenverzeichnis verlinkt und die einzelnen Beiträge, die bereits in einer Publikationsreihe der Leibniz-Sozietät erschienen sind, sind als PDF-Dateien unterlegt.

12. Januar 2006:  

Prof. Dr. Gerhard Sprenger:
Über die Unverzichtbarkeit der Rechtsphilosophie. Hermann Klenner zum 80. Geburtstag

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 30, 06.02.06

 

9. Februar 2006  

Bernd Junghans:
Elektronik und Sensoren – eine neue technische Revolution

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 31, 20.05.06

9. März 2006  

Heinrich Badura:
Nachhaltigkeit und Ethik

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 31, 20.05.06  

Prof. Badura (54) ist Philosoph und Sozialwissenschaftler. Er arbeitet als Geschäftsführer der Programmlinie Wissenschaft und Ethik im österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Wien und ist Gründer und Leiter der Europäischen Akademie für Lebensforschung, Integration und Zivilgesellschaft (EALIZ) sowie Lebens-, Sozial- und Unternehmensberater. Lehrtätigkeit übt er an mehreren Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland aus, und wirkt mit bei der Erstellung von Dokumenten und Stellungnahmen der Österreichischen Bundesregierung. Dazu unterhält er intensive Verbindungen zu einschlägigen politischen sowie Verwaltungs-Einrichtungen und Organisationseinheiten in der EU.

Das Thema Nachhaltigkeit zeigt gewisse Erosionserscheinungen.  Die Buchhandlungen bieten genauso wie die Suchmaschinen ein Übermaß an Produkten an, dem eines auf jeden Fall zu entnehmen ist: ein wachsendes Problembewusstsein. Worüber? Über die Relativität der Ressourcen alles Seienden und die unbedingte  Notwendigkeit einer Optimierung des verbrauchenden Umgangs mit ihnen zwecks Bewahrung und Sicherung deren Bestandes für die nachkommenden Generationen.
Der Nachhaltigkeitsmarkt wächst rasant und verbucht immense Steigerungsquoten.
Kann ein nicht nachhaltig konstituiertes Wesen nachhaltige Produkte erzeugen, entwickeln?
Was tut Not?
Ein Tiefgang, eine rational-normative Vertikalisierung aller einschlägigen, in den Dimensionen von Raum und Zeit gewonnen Erkenntnisse. Ist – systemisch gesprochen – eine solche Ethik überhaupt möglich? Wie steht es um ihre Autorisierung, Legitimität und Verbindlichkeit? Tatsache ist: Noch nie war die multi- und transdisziplinäre Nachfrage nach Ethik so groß wie heute.
Der gegenständliche  Vortrag lädt – abseits bestehenden Nachhaltigkeitslehrstoffes – zur begleitenden rationalen Problemdurchdringung ein. Er versucht diesbezüglich einige Pfade zu markieren und dabei die aktuellen Positionen Europas angemessen zu berücksichtigen.
 

Dietmar Linke:
Das Wirken von Brandenburger Chemikern im 19. Jahrhundert – überwiegend Praxis, doch
nicht ohne Theorie
Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 31, 20.05.06

20. April 2006  

Detlev Möller:
Das atmosphärische Ozon – Wirkung und Verhalten in der Troposphäre

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr.32, 01.08.06  

Prof. Möller (58) ist Atmosphärenchemiker und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1997.

Seit der Entdeckung des Ozons durch Schönbein im Jahr 1839 hat sich diese chemische Sauerstoffmodifikation als sowohl „gesegnetste“ als auch „verfluchteste“ Substanz gezeigt.
Die (angeblich) heilenden Eigenschaften des Ozons werden bis heute in medizinischen Therapien angeboten, basierend auf dessen keimtötenden Eigenschaften als auch auf der Idee des Nobelpreisträgers Warburg aus dem Jahr 1926, dass Krebszellen sich bei Sauerstoffmangel vermehren.
Die „negativen“ toxikologischen Eigenschaften des Ozons hatte man bereits vor etwa 100 Jahren erkannt in Bezug auf Tier- und Pflanzenschäden, allerdings auch festgestellt, dass  dazu sehr hohe Konzentrationen vorliegen müssen. Mit großer Sicherheit läßt sich sagen, dass auch die höchsten in der Luft je gemessenen Ozonkonzentrationen  für sich alleine niemals eine Gesundheitsgefahr für Menschen darstellten; in Kombination mit anderen Stoffen (z.B. Stickoxiden) konnten aber erhöhte Gesundheitsgefährdungen erkannt werden (sog. synergistische Effekte).
Wir wissen heute, dass die mittlere Ozonkonzentration in der unteren Atmosphäre (Troposphäre) um den Faktor 2-3 angestiegen ist. Nachdem das Schwefeldioxid (SO2) als „klassischer“ Luftschadstoff (erinnert sei an den Wintersmog) wegen der fast durchgängigen Rauchgasentschwefelung keine Rolle mehr spielt, hat sich eigentlich die Rolle des Ozons (Sommersmog) verstärkt. Dennoch ist es aus dem Blickwinkel der Umweltpolitik fast völlig verschwunden. Zu Unrecht, weil die mittlere Konzentration weiterhin ansteigt und damit in Zukunft eine Gefahr für die Vegetation darstellt.
Ozon in der höheren Atmosphäre (Stratosphäre) hat sich hingegen in den vergangenen 30 Jahren verringert („Ozonloch“) als Folge der Anwendung sog. Ozonkillersubstanzen. Mit dem weitgehenden Verbot dieser Stoffe im Montreal-Protokoll von 1987 hat sich – wie erste Auswertungen zeigen – der weitere Ozonabbau bereits stabilisiert; und Modelle zeigen eine Wiederherstellung der schützenden ursprünglichen Ozonschicht bis etwa 2050.

 

11. Mai 2006  

Dieter Wittich:
Metasprachen als erkenntnistheoretische Herausforderung

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr.32, 01.08.06

Prof. Wittich (76) ist Philosoph und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1996. Er war – an der Universität Leipzig – Inhaber des einzigen Lehrstuhls für Erkenntnistheorie in der DDR, von 1974 bis 1990 Dekan der Fakultät für Philosophie und Geisteswissenschaft. 1995 wurde er in den Ruhestand entlassen. 1979 wählte ihn die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu ihrem Mitglied. Er hat ca. 150 wissenschaftliche Publikationen vorgelegt, darunter solche in den USA, in England, in Österreich und Kolumbien.

Der Ausdruck „Metasprache“ wurde erst Anfang der 1930er Jahre durch den polnischen Logiker Alfred Tarski eingeführt und war zunächst nur einer sehr begrenzten wissenschaftlichen Öffentlichkeit bekannt. Tarski ging es darum, wie ein für formalisierte Sprachen verwendbarer Wahrheitsbegriff beschaffen sein sollte, der nicht der seit der Antike bekannten sog. Lügner-Antinomie anheim fallen kann. Zur Lösung dieses Anliegens führte er den Ausdruck „Metasprache“ ein, der solche sprachlichen Mittel meint, deren Denotate selbst sprachlicher Natur sind. Solche Denotate selbst wurden bald „Objektsprache“ genannt. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein blieb aber ziemlich unbeachtet, dass die Differenzierung zwischen „Objekt“- und „Metasprache“ einen Vorläufer in einer Jahrhunderte früher getroffenen Unterscheidung besitzt. Diese wurde allerdings terminologisch anders vorgestellt und war keineswegs nur auf die Wahrheitsproblematik fixiert.
Der Vortrag widmet sich den Fragen, warum Metasprachen und die mit ihnen realisierten semantischen Stufen überhaupt möglich sind, und – an Hand von Fallstudien – ob, wie und warum sich in theoretischen Darstellungen das Verhältnis von Objekt- und Metasprachlichem historisch verändert hat. Schließlich wird die Frage gestellt, ob und inwiefern die Unterscheidung zwischen semantischen Stufen durch die Sprachwissenschaft und Semiotik als ein Schlüssel zur Aufdeckung analoger Strukturen außerhalb des Sprachlichen, etwa bei der Produktion materieller Güter oder im Militärwesen, dienen kann.

 

8. Juni 2006
 

Günter Pasternak
Krebs und Umwelt

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr.32, 01.08.06

Prof. Pasternak ist Molekularbiologe. Nach Medizinstudium und Promotion (1959) an der Humboldt-Universität Berlin arbeitete er an der Akademie der Wissenschaften, bis 1984 in der Krebsforschung – die letzten 5 Jahre als Direktor des Forschungszentrums für Molekularbiologie und Medizin. 1984-1991 leitete er das Zentralinstitut für Molekularbiologie. Zehn Jahre lang war er Vizepräsident des Rates für Medizinische Wissenschaft, fast ebensolange Mitglied des Forschungsrates der DDR. Studienaufenthalte hatten ihn nach Stockholm, den USA und Großbritannien geführt; er ist Auswärtiges Mitglied der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. 1992-1994 arbeitete er im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, 1995-1999 in der III. Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg in Mannheim. Seine Publikationsliste umfasst mehr als 300 Veröffentlichungen und Beiträge in Hand- und Lehrbüchern.

Im Vortrag werden zellbiologische und epidemiologische Daten vorgestellt, die für eine Reihe von Krebsformen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Umwelteinflüssen und Krebsentstehung belegen. Bis auf diese Ausnahmen sind die Ursachen der meisten Krebsformen jedoch unbekannt. In Betracht gezogen werden zelluläre Alterungsvorgänge sowie die genetische Disposition der Individuen.
Unter den Umweltfaktoren spielt der Tabakrauch die dominierende Rolle. Er ist zweifellos für den Anstieg  der Lungenkrebsrate verantwortlich. Für eine Reihe anderer Faktoren (Schadstoffe, Arbeitsplatzfaktoren) ist gleichfalls die Beziehung zu Krebs erwiesen. Beispiele dazu werden genannt. Betroffen ist zumeist ein kleiner Personenkreis. Behandelt wird weiterhin die Rolle der Ernährung sowie die mögliche Beteiligung von Viren/Bakterien bei der Krebsentstehung.

 

14. September 2006  

Klaus Fuchs-Kittowski, Hans A. Rosenthal, André Rosenthal:
Entschlüsselung des Humangenoms – ambivalente Auswirkungen auf Gesellschaft und
Wissenschaft

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 33, 24.12.06

Prof. Fuchs-Kittowski ist Philosoph und Informatiker sowie Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1999. Zwar im Rentenalter, nimmt er noch einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin wahr.

Prof. Dr. Hans A. Rosenthal arbeitete bis zu seiner Emeritierung am Institut für Virologie der Charité Berlin.

Prof. Dr. André Rosenthal ist Molekularbiologe und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1998. Er hat ein eigenes Unternehmen, die Signature Diagnostics AG in Potsdam, gegründet. Zuvor war er in Jena der Leiter der deutschen Forschungsgruppe im Rahmen des internationalen Humangenomprojektes. Ihr Beitrag bestand in der  Entschlüsselung des Chromosoms 25.

Die Lesbarmachung des menschlichen Genoms hat eine neue Etappe des biologischen Zeitalters eröffnet. In 10 Thesen werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen und ethische Probleme diskutiert, z.B. ob die befruchtete Eizelle einen Anspruch auf Menschenwürde besitzt, ob die Präimplantationsdiagnostik in Deutschland absolut zu verbieten ist, die Interruptio nach Implantation aber nach Beratung erlaubt sein soll, welche genetischen Eingriffe aus medizinischer Sicht sinnvoll und welche grundsätzlich abzulehnen sind. Weiterhin diskutieren die Autoren die Möglichkeit, dass das Humangenomprojekt und die es begleitenden Erörterungen neue Varianten der Eugenik und des Rassismus initiieren können.

 

12. Oktober 2006  

Uwe-Jens Heuer
Marxismus und Glauben

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 34, 10.03.07

Prof. Heuer ist Rechtswissenschaftler und Mitglied der Leibniz-Sozietät seit 1993. Nach Promotion (1956) und Habilitation (1964) wurde er 1965 zum Professor an der Humboldt-Universität in Berlin berufen. Seine Arbeit an der Universität wurde 1959/1960 im Gefolge der Auseinandersetzung mit dem „Revisionismus” in der Rechtswissenschaft und eines Parteiverfahrens durch zweijährige Praxisarbeit am Staatlichen Vertragsgericht unterbrochen. Seit 1967 arbeitete er bis 1982 am Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED als Jurist, und musste dann zur Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Staats- und Rechtstheorie, wechseln. 1979 war er korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften geworden. Sein wissenschaftliches Hauptanliegen in der DDR war die Verteidigung der Spezifik des Rechts, der Kampf gegen den verbreiteten Rechtsnihilismus und die Auseinandersetzung mit autoritären und undemokratischen Vorstellungen.
1990 kandidierte er für die PDS zur letzten Volkskammer der DDR, wurde dann von dort zum Deutschen Bundestag delegiert, dem er bis 1998 angehörte. Seine Hauptaufgabe sah er im Rechtsausschuss in der Verteidigung der Rechte der Ostdeutschen, was eine gerechte Behandlung der Geschichte der DDR einschloss, und der Verteidigung des Rechtsstaates, insbesondere in der Auseinandersetzung mit der heranreifenden Kriegsbeteiligung. Nach 1998 setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort sowie die Tätigkeit im 1995 von ihm mitbegründeten Marxistischen Forum der PDS.

Eine der stärksten Formen der Ideologie ist der Glauben. Er hat in Gestalt des religiösen Glaubens eine große weltgeschichtliche  Rolle gespielt und spielt sie noch, wie sich an der Virulenz religiöser Fundamentalismen gegenwärtig zeigen lässt. Dabei gilt für alle Religionen, dass sie sich wesentlich verändern, wenn sie mit der staatlichen Macht zusammengehen. Soziale und politische Bewegungen verbinden sich immer wieder mit religiösen Überzeugungen.
Der Marxismus seinerseits ist immer wieder mit dem Vorwurf der Quasireligion konfrontiert. Andererseits wird er als Szientismus gegeißelt, für den Kategorien wie Glaube und Hoffnung nicht bestünden und der als wissenschaftliche Weltanschauung alle Probleme für gelöst hielte.
Nach einer Skizzierung der Geschichte der drei Offenbarungsreligionen zeigt der Vortragende zum einen, welche Auffassungen zu Religion und Glauben sich bei den Aufklärern, bei Marx und Engels selbst und ihren ersten Schülern finden lassen. Zum andern untersucht er die Geschichte des Sozialismus im Spannungsfeld von Glauben, Wissenschaft und Politik. Er analysiert das Verhältnis von sozialistischem Staat und Kirche am Beispiel der UdSSR und der DDR. Damit stellt er sich der Herausforderung, den doppelten Vorwurf an den Marxismus zu prüfen.
Heuer schlussfolgert als Lehre aus der Vergangenheit, dass der Marxismus auf der Dominanz des Wissens bestehen müsse,  aber auch des Glaubens als Grundlage von Aktivität und persönlichem Einsatz bedürfe.

 

9. November 2006  

Prof. Dr. Martin Lambeck
Alternative Medizin aus der Sicht eines Physikers

Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 34, 10.03.07

Prof. Lambeck ist Physiker. Nach  Promotion (1964) und Habilitation (1969) wurde er 1970 zum Professor am Fachbereich Physik der Technischen Universität Berlin berufen. Gearbeitet hat er auf den Gebieten Magnetismus, Optik, Werkstoffprüfung und Physik-Didaktik. Seit 1997 ist er im (Un)ruhestand.
Er ist Mitglied der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und ihres Wissenschaftsrates. Hier interessieren ihn besonders Phänomene in den Grenzbereichen von Physik, Medizin und Philosophie.

Viele Verfahren der alternativen Medizin (Homöopathie, anthroposophisch erweiterte Heilkunst, Elektroakupunktur nach Voll (EAV), Bioresonanz und angewandte Kinesiologie) widersprechen fundamental der heute bekannten Physik. Sollten diese Verfahren funktionieren, wäre dies für die Physik eine Revolution wie die Entdeckungen der Röntgenstrahlen und Kernspaltung, für die Medizin wie die Entdeckungen von Semmelweis und Koch. Sie wären daher von höchster Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland und die Bemühungen um eine Gesundheitsreform. Einige private und gesetzliche Krankenkassen bezahlen die Behandlungen nach diesen Verfahren. Sie stützen sich hierbei auf das Hufeland-Leistungsverzeichnis der Besonderen Therapierichtungen. Die Hufelandgesellschaft ist ein Dachverband 25 medizinischer Fachgesellschaften mit 20000 Ärzten. Die von dieser vorgetragenen physikalischen Begründungen für die Verfahren vermögen jedoch nicht zu überzeugen. Ferner versuchen mehrere ranghohe Akademiker in führenden Positionen, die Wirksamkeitskriterien für diese Verfahren zu ändern und Einfluß auf das deutsche Gesundheitswesen zu nehmen. Die Arbeiten dieser Autoren werden diskutiert. Es ergeben sich Fragen zu den Begriffen von Wissenschaft und Aufklärung.

 

14. Dezember 2006  

Gerhard Banse, Ernst-Otto Reher
200. Jahrestag „Entwurf der Allgemeinen Technologie“ von Johann Beckmann; Wissenschaftliche Information in der Plenarsitzung der Leibniz-Sozietät Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 34, 10.03.07 
 

Günter Mayer
Postsowjetische Marxisten in Russland
Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 10179 Berlin, Otto-Suhr-Saal
Zusammenfassung: Leibniz Intern Nr. 34, 10.03.07