Leibniztag 2016; Bericht

Der traditionelle Leibniz-Tag 2016 stand im Zeichen des Leibniz-Jahres 2016 und ordnete sich u.a. mit seinem Festvortrag in die lange Reihe der Aktivitäten der Leibniz-Sozietät zu diesem besonderen Jahr ein.

Erneut legte das Präsidium Rechenschaft über die Aktivitäten innerhalb des seit dem Leibniz-Tag 2015 vergangenen Jahres ab, stellte die neu gewählten Mitglieder sowie das neue Ehrenmitglied vor und zeichnete verdiente Mitglieder und Partner für ihre ehrenamtlichen Leistungen innerhalb der und für die Sozietät aus.

In seiner Begrüßung wies Präsident Gerhard Banse darauf hin, dass der Leibniz-Tag zum zweiten Mal (nach 2009) in der Archenhold-Sternwarte begangen wird. Er führte in diesem Zusammenhang weiter aus: „Diese Sternwarte, langjährige Wirkungsstätte unseres Alt-Präsidenten Dieter B. Herrmann, besteht in diesem Herbst 120 Jahre! Im Großen Saal hielt Albert Einstein im Sommer 1916 seinen ersten öffentlichen Berliner Vortrag über seine Relativitätstheorien, noch vor der Veröffentlichung der Allgemeinen Relativitätstheorie im November 1916 bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften, dem eine Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und Technikwissenschaften gewidmet war.“

LT2016 Blick in das Plenum; Foto: D. Linke
LT2016 Blick in das Plenum

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten bat Vizepräsident Armin Jähne das Plenum, der verstorbenen Mitgliedern (s. Präsentation, Folien 3 bis 14)  durch Erheben von den Plätzen  zu gedenken und verlas die Nekrologe.

LT 2016-07-07_Banse_7551, 60Den Bericht über die Aktivitäten der Sozietät seit dem Leibniz-Tag 2015 erstattete der Präsident.

Traditionell wichtiger Gegenstand des Leibniz-Tages war die Übergabe der Urkunden an neu gewählten Mitglieder, die auf der Geschäftssitzung der Sozietät am 12. Mai 2016 auf Vorschlag der Mitglieder in geheimer Wahl zugewählt worden waren (s. Präsentation, Folien 16 bis 30).

 

MLS A. Jähne
MLS A. Jähne

Die neuen Mitglieder wurden – in alphabetischer Reihenfolge ihrer Namen – vom Vizepräsidenten Armin Jähne ebenso vorgestellt wie die mit der „Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Medaille“ ausgezeichneten Nichtmitglieder, die mit der „Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille“ ausgezeichneten Mitglieder und die mit dem „Samuel-Mitja-Rapoport-Kooperationspreis“ ausgezeichnete Mazedonische Akademie der Wissenschaften und Künste (s. Präsentation, Folien 38 bis 46). Sie erhielten aus der Hand des Präsidenten ihre Mitglieds- bzw. Auszeichnungsurkunden (s.a. Neue Mitglieder und Auszeichnungen) und erhielten das Wort zu einer kurzen Vorstellung bzw. Danksagung.

Zum Leibniz-Jahr bzw. zum Veranstaltungsort passend waren die musikalischen Darbietungen von Herrn Wolfram Dix (li), der die „Monade“ auf einer Schlitztrommel, und von Herrn Volker Lauckner (re), der den „Sternengesang“ auf Planetengongs zu Gehör brachten.

Höhepunkt der Auszeichnungen stellte die Übergabe der Urkunde an das neu gewählte Ehrenmitglied der Sozietät, an Herrn Professor Werner Zorn dar (Präsentation, Folien 34 bis 37).

Der Laudator, MLS Lutz-Günther Fleischer, würdigte Werner Zorn für sein langjähriges engagiertes und bahnbrechendes Wirken auf den Gebieten Elektrotechnik sowie der Informations- und Kommunikationssysteme und wies besonders darauf hin, dass es Professor Zorn war, der im Rahmen eines Projektes 1984 die erste Email in Deutschland aus den USA empfangen konnte (Laudatio, s.a. Mitteilung HPI).

Für Arbeitsergebnisse von außergewöhnlicher wissenschaftlicher bzw. wissenschaftlich-technischer Bedeutung, deren Gegenstand vom Hauptarbeitsgebiet der auszuzeichnenden Persönlichkeit abweicht, wurden in diesem Jahr an die Herren Walter Bühler und Arnd-Rüdiger Grimmer die Leibniz-Medaillen der Sozietät verliehen (Präsentation, Folien 38 bis 40). Den Mitgliedern Ulrich Busch, Peter Knoll und Heinz-Jürgen Rothe wurde die Daniel Ernst Jablonski Medaille für hervorragende wissenschaftliche und zudem wichtige sowie zuverlässige ehrenamtliche organisatorische Arbeit in der Sozietät verliehen (Präsentation, Folien 41 bis 44).

LT 2016-07-07_Starova_7595, 60
MLS Luan Starova

Für die fördernde und enge wissenschaftliche Kooperation der Mazedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste (MANU) und der Leibniz-Sozietät, ausgedrückt in der Durchführung von bisher drei wissenschaftlichen Konferenzen zu historischen, kulturhistorischen und naturwissenschaftlich-medizinischen Themen, der zügigen Publikation der Prozessakten und dem Austausch wissenschaftlicher Informationen erhielt die MANU den Samuel-Mitja-Rapoport-Kooperationspreis (Präsentation, Folien 45 und 46), den ihr Vizepräsident Professor Dr. Luan Starova, MLS, entgegen nahm.

Festredner MLS Hartmut Hecht
Festredner MLS Hartmut Hecht

Einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung stellte der Festvortrag zum Thema „Individualität als Maß aller Dinge“ von MLS Hartmut Hecht dar, der zeigte, wie der Gedanke der Individualität ausgehend vom Principium individuationis des jungen Leibniz zum zentralen Gesichtspunkt seines Philosophie- und Wissenschafts-verständnisses wurde, das bis heute ein beachtliches Interpretationspotential besitzt. (Präsentation, Folie 47). Die Vortragsfolien sollen einen ersten Einblick in den Inhalt des Festvortrages vermitteln; die Publikation der Textfassung des Vortrages folgt zusammen mit anderen Beiträgen zum Leibniz-Jahr.

Im Anschluss an die Veranstaltung trafen sich Mitglieder und Gäste zu abschließenden Gesprächen bei einem Cocktail.

Die Publikation der vollständigen Materialien des Leibniz-Tages 2016 erfolgt in Kürze in den Publikationsorganen der Leibniz-Sozietät

(Peter Knoll)
(alle Fotos: Dietmar Linke)