Information über eine Arbeitsbesprechung des AK GeoMUWA am 5. und 6.7.2018

Die Besprechung des Arbeitskreises GeoMUWA fand in Verbindung mit dem Leibniz-Tag 2018 der Leibniz-Sozietät mit einem 1. Teil am 05.07.2018 unmittelbar im Anschluss an den Leibniz-Tag 2018 in der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow und mit dem 2. Teil am 06.07.2018 im Wissenschaftspark „Albert-Einstein“ auf dem Telegraphenberg in Potsdam statt. Nach den Besprechungen im 2. Teil bestand anschließend die Möglichkeit einer Besichtigung wissenschaftlicher Einrichtungen auf dem Telegrafenberg.

Teilnehmer: Karl-Heinz Bernhardt, Hannelore Bernhardt, Marco Bohnhoff, Heinz Kautzleben, Rainer Kind, Peter Knoll, Axel Müller, Hennes Obermeyer, Harald Schuh, Dietrich Spänkuch.

Ziel der Besprechung war die Vorbereitung durch den AK initiierter wissenschaftlicher Veranstaltungen in den Jahren 2018/2019.

Ergebnisse:

  • Auf dem Leibniz-Tag 2018 konnte die Leibniz-Sozietät auf 25 erfolgreiche Jahre ihres Bestehens e.V. zurückblicken. Zu dieser positiven Bilanz haben die Mitglieder der Leibniz-Sozietät, die im Arbeitskreis GeoMUWA wirken, beachtlich beigetragen. Mit Stichtag Ende 2017 hat Kollege Karl-Heinz Bernhardt einen zusammenfassenden Bericht über die Aktivitäten des Arbeitskreises seit seiner Gründung etwa im Jahre 2001 verfasst, der erörtert und mit Ergänzungen verabschiedet wurde. Der Bericht wird im „Jahrbuch der Leibniz-Sozietät“, das erstmals 2018 erscheinen wird, enthalten sein.
  • Auf einen zweiten historischen Anlass, der vor allem den Arbeitskreis GeoMUWA angeht, konnte am zweiten Tage der Veranstaltung hingewiesen werden, als die Arbeitsberatung, im historischen Umfeld der „Königlich Preußischen Observatorien“ auf dem Telegraphenberg bei Potsdam, im Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ – fortgesetzt wurde. Dabei handelt es sich um die Vorgänge im Jahre 1968 in der damaligen Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW), die zum erstmaligen strukturellen Ausweis des sich international herausbildenden Wissenschaftsgebietes „Earth and Space Sciences“ in der 1700 gegründeten Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft führten, wodurch die sich anbahnende Verteilung ihrer Mitglieder mit relevanten Fachgebieten auf mehrere Klassen beendet wurde. Besonders zu würdigen sind die Leistungen von Akademiemitglied Ernst August Lauter. Zu Zeiten der Akademie der Wissenschaften der DDR wurde das Wissenschaftsgebiet „Geo- und Kosmoswissenschaften“ genannt. In der Leibniz-Sozietät verwenden wir heute die Sammelbezeichnung „Geo-, Montan-, Umwelt-, Weltraum- und Astrowissenschaften – abgekürzt: GeoMUWA“.
  • Für die wissenschaftlichen Aktivitäten des AK GeoMUWA waren bzw. sind in den Jahren 2018/19 verschiedene wissenschaftliche Ereignisse von besonderer Bedeutung. Zu nennen wären vor allem:
    (1) der 2018 bevorstehende 40. Jahrestag der Weltraummission UdSSR-DDR mit dem Forschungskosmonauten Sigmund Jähn, seit 2011 Ehrenmitglied der Leibniz-Sozietät;
    (2) der 2019 bevorstehende 250. Geburtstag Alexander von Humboldts – der preußische Freiherr, ab 1805 Mitglied der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft, hat Wesentliches zur Förderung der Wissenschaft in seinem Vaterland geleistet;
    (3) der 2019 bevorstehende 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung – auch wenn die Leibniz’sche Gelehrtengesellschaft unmittelbar keine Beziehung dazu hatte.
    (4) der 2018/19 bevorstehende 100. Jahrestag der Gründung des International Research Council (IRC), ab 1931 International Council of Sciencitific Unions (ISCU) – 2018 erfolgte der Zusammenschluss mit dem International Social Sciences Council (ISSC) zum International Science Council. Die Gründung des IRC brachte u. a. das Ende der 1864 in Berlin gegründeten „Internationalen Erdmessung“ und die Fortführung der internationalen Zusammenarbeit der Geodäten und Geophysiker im Rahmen der 1922 gegründeten International Union of Geodesy and Geophysics (IUGG). Im letzten halben Jahrhundert haben mehrere Mitglieder der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft dieser internationalen Zusammenarbeit in führenden Positionen gedient.
  • Die Arbeitsberatung wurde weiter dazu genutzt, um über die Bearbeitung der laufenden Vorhaben und weitere anstehende Fragen zu beraten. Bei den vorgesehenen Vorhaben handelt es sich um Themen, an denen Mitstreiter im Arbeitskreis besonders interessiert bzw. beteiligt sind. Hohe Aufmerksamkeit erfordert aktuell die „Geologie von Asien“, das Arbeitsgebiet unserer drei Kollegen Reimar Seltmann (London), zugewählt im Jahre 2011, Celal Sengör (Istanbul), zugewählt 2016, und Wenjiao Xiao (Beijing, Urumqi), zugewählt 2018.
  • Kollege Marco Bohnhoff, zugewählt 2018, hatte es übernommen, die Veranstaltung auf dem Telegraphenberg organisatorisch vorzubereiten. Die Teilnehmer konnten einen Beratungsraum im Gebäude des Departments Geomaterialien des GFZ nutzen, erhielten einen kleinen Einblick in die Labors der von ihm geleiteten Sektion Geomechanik und Rheologie.
    Foto: A. Müller

    Kollege Bohnhoff hatte für die Teilnehmer darüber hinaus die Besichtigung des neuen Gebäudes der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Information und Führung Dr. Roland Neuber, i.V. MLS Klaus Dethloff) sowie des Sonnenobservatoriums „Einsteinturm“ im Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (Information und Führung Jürgen Rendtel; s. Bild) vorbereitet.

 

 

  • Zu Beginn der Beratung auf dem Telegraphenberg wies ihr Moderator, MLS Heinz Kautzleben, darauf hin, dass in diesem Jahr nicht nur der Verein “Leibniz-Sozietät” seine Konstituierung vor 25 Jahren feiern kann, sondern dass – was unseren Arbeitskreis besonders angeht – vor fünf Jahrzehnten in der Leibniz’schen Gelehrtengesellschaft das Wissenschaftsgebiet “Geo- und Kosmoswissenschaften” (Earth and Space Sciences) etabliert wurde und seither aktiv gefördert wird. Die Teilnehmer der Beratung waren übereinstimmend der Meinung, dass der Arbeitskreis GeoMUWA der Leibniz-Sozietät als eine Art mehrdisziplinäres Gemeinschaftsunternehmen weitergeführt werden soll. Es wurde ein neuer Anlauf genommen, um den nächsten Sprecher für den Arbeitskreis als Ganzes zu finden. Kollege Harald Schuh hat es übernommen, eine entsprechende Findungskommission zu bilden.
  • Die Teilnehmer der Beratung auf dem Telegraphenberg (darunter alle drei Mitglieder der Leibniz-Sozietät, die im GFZ tätig sind) haben sich darüber verständigt, dass der Arbeitskreis im nächsten Jahr drei ganztägige Veranstaltungen organisieren wird, die längerfristig vorbereitet werden müssen:eine “Wortmeldung der Leibniz-Sozietät” zur Würdigung des Lebenswerkes Alexander von Humboldts. Sie soll mit einem Workshop des Arbeitskreises GeoMUWA zu Beginn des Jahres 2019 vorbereitet werden. Die Organisation hat Kollege Hennes Obermeyer übernommen.2. eine ganztägige Veranstaltung mit dem Arbeitsthema “Geologie von Asien” anlässlich des Aufenthaltes unseres 2018 zugewählten Mitgliedes Wenjiao Xiao in Berlin und Potsdam. Die Zeichen stehen gut, dass es eine gemeinsame Veranstaltung der Leibniz-Sozietät mit dem GFZ Potsdam werden wird. Wir erwarten, dass Kollege Wenjiao Xiao dabei seinen “Antrittsvortrag als neues Mitglied der LS” halten wird. Wir müssen schnellstens den Termin für den Aufenthalt Xiaos bei uns festlegen. Wir denken an die Sommerzeit 2019. Die Absprache dazu mit den Kollegen Xiao und Sengör wird Kollege Seltmann tätigen. Weitere Festlegungen erfolgen in Kürze. Eine gewisse Vorbereitung für dieses Vorhaben ist das jüngst abgeschlossen Projekt des Arbeitskreises „Hans Stille (1876-1966) – Geologe, Universitätslehrer, Akademiemitglied in schwierigen Zeiten“. Die Ergebnisse sind soeben im Sonderband 10/2-4 des Journals „Global Tectonics and Metallogeny“ erschienen.

    3.  eine ganztägige Veranstaltung mit dem Arbeitsthema “Eineinhalb Jahrhundert internationale Zusammenarbeit der Geodäten und Geophysiker”. Versteckter Anlass dazu ist der 100. Jahrestag der Gründung des International Research Council im Jahre 1919, dem nachgeordnet die IUGG inclusive IAG, IASPEI usw. gegründet wurde. Dafür planen wir einen Termin in der 2. Hälfte von 2019 ein. Die Organisation wird Kollege Harald Schuh übernehmen. Er dient der IUGG noch bis zur nächsten Generalversammlung im Juli 2019 als Präsident der International Association of Geodesy (IAG) und Mitglied des Exekutivkomitees der IUGG.

Die Organisatoren werden wie üblich kompetente Gäste der Leibniz-Sozietät zur Mitwirkung an den Veranstaltungen einladen.

Eine Wortmeldung der Leibniz-Sozietät zum 40. Jahrestag der Weltraummission UdSSR-DDR mit dem Forschungskosmonauten Sigmund Jähn ist bereits mit der Tagung zum Thema „Menschen im Weltraum“ erfolgt, die am 17.05.2018 in Berlin durchgeführt wurde.

Die Mitstreiter des Arbeitskreises GeoMUWA bitten um aktive Mitwirkung.

Verfasst von Heinz Kautzleben
mailto: kautzleben@t-online.de