Buchvorstellung: Forschungsakademien zwischen Modell und Wirklichkeit

 

Ergänzend zur Buchvorstellung auf unserer Homepage am 15.08.2014. wird mitgeteilt:

Das Kollegium Wissenschaft der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V. lädt ein zur Veranstaltung „jour fixe“  am Oktober 2014 stattfindet.

 

Daten der Veranstaltung:
Termin:         Mittwoch, den 1. Oktober 2014, 15.00 bis 17.00 Uhr
Ort:               Rosa-Luxemburg-Stiftung, Salon, Berlin, Franz-Mehring-Platz 1                      10243 Berlin, Der Salon befindet sich im 1. Obergeschoss.

Thema:   
Wissenschaftliche Thinktanks in der DDR Forschungsakademien zwischen Modell und Wirklichkeit – Buchvorstellung –

Mit:               Wolfgang Girnus, Hubert Laitko und Klaus Meier sowie weiteren Autoren Moderation:  Dr. Jörn Schüttrumpf  

Die Veranstalter zum Thema:
„In der Zeit der deutschen Zweistaatlichkeit verstanden sich sowohl die DDR als auch die BRD als Gesellschaften mit wissenschaftsbasierten Volkswirtschaften. Insofern war die Wissenschaft nicht nur eingebettet, sondern auch ein entscheidendes Feld der Systemauseinandersetzung. Dabei lässt der Umgang mit der wissenschaftlichen Elite der DDR nach der Wende nur sehr bedingt Schlüsse auf die Leitungsfähigkeit der wissenschaftlichen Institutionen in der DDR und ihrer kreativsten Köpfe zu. Während zur Geschichte der Universitäten und Hochschulen in 40 Jahren DDR bereits viele Ergebnisse publiziert wurden, sind die zeitgeschichtlichen Arbeiten zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen der DDR erst dabei, diese Lücke zu schließen.
Das Kollegium Wissenschaft der Rosa-Luxemburg-Stiftung hat in diesem Kontext 2011 ein Projekt in Angriff genommen, das sich dem für die DDR und andere sozialistische Länder charakteristischen Institutionentyp der Forschungsakademien in ihrer Einheit von Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtungen zuwendet. Nunmehr liegt dazu eine umfangreiche, 470 S. umfassende Publikation vor: 25 Jahre nach dem Ende der DDR – so auch dem Aus der hier behandelten drei großen Forschungsakademien – berichten Zeitzeugen und Wissenschaftshistoriker über die Bedingungen außeruniversitärer Forschung zwischen Partei- und Staatraison und den Bemühungen um wissenschaftsadäquate Arbeitsbedingungen und internationale Spitzenforschung.  

Dabei reicht das Spektrum der vertretenen Disziplinen von den Biowissenschaften und der Medizin, über Strahlen- und Laserforschung bis hin zu Basisinnovationen und Pionierleistungen im wissenschaftlichen Gerätebau in der Akademie der Wissenschaften der DDR. Die Sozialwissenschaften sind mit einem Bericht über die Arbeit des Instituts für Soziologie und Sozialpolitik vertreten und auch ein Ausblick in die Wende- und Nachwendezeit, so mit den Statutenentwürfen der AdW 1989/90, fehlt nicht. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Akademie der Pädagogischen Wissenschaften mit vier Beiträgen zwischen anwendungsnaher Forschung für die pädagogische Praxis und Beiträgen zur Entwicklung der pädagogischen Theorie. Und schließlich runden zwei Beiträge zur Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR und dem Forschungszentrum für Tierproduktion in Rostock-Dummerstorf das Bild ab.
Oftmals gelingt dabei ein lebendiges Bild vom Forschungsalltag, der Organisation leistungsfähiger Forschung und exzellenter Wissenschaftlerbiographien im Geflecht politisch-systemischer Möglichkeiten und Grenzen. Ein gutes Stück DDR-Wissenschaft life  in Forschungseinrichtungen, in denen zum Ende der DDR rd. 40.000 Mitarbeiter beschäftigt waren, und die in die Einheit entlassen wurden.“ 

Wolfgang Girnus, Klaus Meier (Hg.) Forschungsakademien in der DDR – Modelle und Wirklichkeit, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2014, ISBN 978-3-86583-838-4.