Ehrenkolloquium anlässlich des 85. Geburtstages von Lothar Kolditz: Bericht

Im wissenschaftlichen Teil fand ein Vortrag statt von

Wolfgang Schiller (MLS):
Zum 85. Geburtstag von Lothar Kolditz: Von Keramovitronen zu LTCC-Multilayer-Modulen

Kolditz-Ehrung 09.10.2014: MLS Wolfgang Schiller
Kolditz-Ehrung 09.10.2014: MLS Wolfgang Schiller; Foto: D. Linke

Abstract:
Keramovitrone sind dichte, glasier- und metallisierbare keramische Werkstoffe mit Sintertemperaturen unter 1000 °C. Sie werden hergestellt aus kompaktierten Gemischen feingemahlener Glaspulver (40-80) und inerten, kristallinen (keramischen) Pulvern (20-60 Vol.%) – und zwar in der Regel durch nichtreaktives Flüssigphasesintern. Keramovitrone sind glaskeramische Komposite (internat.: Glass Ceramic Composites GCC).
LTCC steht für Low Temperature Co-fired Ceramics. Es sind dichte metallisierbare Komposite aus Glas- und Keramikpulver mit niedrigen Sintertemperaturen. Diese liegen im Bereich des Sinterns solcher Metallpulver, die eine hohe elektrische Leitfähigkeit besitzen (Ag, Au, Cu, Ag/Pd 10) und damit als Feinlinien-Leiterbahnen auf der Oberfläche oder im Innern der Werkstoffe fungieren können. Keramik und Metall-Leiterbahn werden in einem Prozessschritt gesintert (Co-fired). Aus LTCC können dünne keramische Folien hergestellt werden (Foliengießen). Diese sind die Basis für eine Vielzahl von Mehrlagenbauelementen (Multilayer-Technik).
Die LTCC Multilayer Technik
ist gegenwärtig eines der innovativsten Packungsverfahren für die Hybrid-Mikroelektronik, weil sie gleichermaßen eine zuverlässige Mikrointegration passiver Bauelemente wie die Miniaturisierung des Bauteils ermöglicht. Sie erschließt damit ständig neue Applikationsfelder, z.B.in der Mikrosystemtechnik, Sensorik, Aktorik, Automobilelektronik, Energietechnik, Medizin und Biotechnologie. Im Vortrag werden dazu jeweils Beispiele gezeigt.

Kultureller Teil (Seite 3: