Bericht aus dem Plenum vom 9. Februar 2023
Bericht zum Vortrag von Prof. Dr. Detlev Möller „Geschichte der atmosphärischen Chemie des Sauerstoffs“
Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin veranstaltete ihre öffentliche Februar-Plenarveranstaltung am 09.02.2023 zum Thema „Geschichte der atmosphärischen Chemie des Sauerstoffs“. Referent hierzu war Prof. Dr. Detlev Möller (MLS), dessen Fokus in der Forschung auf den Themen Umweltchemie und Meteorologie liegt. Die Veranstaltung fand im BVV-Saal des Rathauses Berlin-Tiergarten statt und wurde gleichzeitig per Zoom übertragen.
Einleitend begrüßte Gerda Haßler, Präsidentin der Leibniz-Sozietät, die Teilnehmenden und stellte den Referenten vor. In seinem Vortrag ging Detlev Möller zunächst auf die Entdeckung des Gases Sauerstoff (O2) vor einem Vierteljahrtausend ein. Diese erfolgte 1772 von Scheele (genannt „Feuerluft“) und unabhängig von ihm 1774 von Priestley (genannt „dephlogisticated air“). Aber erst Lavoisier erkannte durch Wiederholung aller bisherigen Experimente die grundlegende chemische Bedeutung des Sauerstoffs, gab ihm 1780 den Namen oxygéne und baute unter Einbeziehung der gewonnenen Erkenntnisse das Fundament der „modernen“ Chemie auf. Im Vortrag wurde zunächst auf die Vorgeschichte der Entdeckung des Sauerstoffs eingegangen; die Untersuchung der Gase und die Phlogiston-Theorie. Sauerstoff stand lange Zeit für die „Luftgüte“. Eudiometrie (Messung des Sauerstoffgehaltes der Luft als Güteprobe) und erste Luftanalysen spielten eine wichtige Rolle. Erste Versuche der Reaktion zwischen Sauerstoff und Wasserstoff (Cavendish, Watt) wurden im Vortrag vorgestellt. Zudem wurde auf die „water controversy“ des 19. Jahrhunderts eingegangen. WEITER